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Turbocad bei STEP FOUR: Industrietauglich!

Obwohl das CAD-System Turbocad nur rund 700 Euro kostet, ist es dennoch industrietauglich – wenn das Aufgabenspektrum stimmt. Das jedenfalls zeigt das Einsatzbeispiel bei dem österreichischen Werkzeugmaschinenhersteller STEP FOUR. Das Unternehmen aus Wals-Siezenheim bei Salzburg ist wegen der Systemqualitäten aber auch wegen des außergewöhnlichen Preis-/Leistungsverhältnises jetzt sogar in den Vertrieb von Turbocad eingestiegen.

Privaten Modellbau kann man auf zwei Arten betreiben: Sehr einfach mit vorgestanzten Bauteilen aus der Schachtel heraus oder sehr aufwändig mit eigener Konstruktion und Teileherstellung.

Engagierte Modellbauer wählen natürlich den zweiten Weg und bringen dabei Modelle hervor, die von ihrer Größe und ihrem Detailreichtum her, Laien nur staunen lassen. Eine Passion, die viele das ganze Leben lang nicht mehr loslässt.

Wer derartige Flugzeuge oder Schiffe baut, benötigt das richtige Equipment – auf der konstruktiven wie auch auf der produktiven Seite.


Dieses Flugzeugcockpit wurde mit einer Heizdrahtschneidanlage von STEP FOUR geschnitten. Die Maschine wiederum wurde mit Turbocad konstruiert.

Das war die Ausgangssituation, als STEP FOUR 1994 gegründet wurde, mit dem Ziel, für private Modellbauer „Tools“ auf den Markt zu bringen, die preisgünstig und sehr einfach zu bedienen sein sollten, gleichwohl aber computergesteuert.

Um dieses Ziel zu erreichen mussten Hardware, Software und die Maschinentechnik neu entwickelt werden. Das gelang den Salzburgern sehr gut und zwar zunächst für eine Heizdrahtschneidanlage. Da sie mit vier Schrittmotoren ausgerüstet war, erhielt das junge Unternehmen den Namen „STEP FOUR“, ein Name, der auch international verwendet werden konnte.


Heizdrahtschneidanlage von STEP FOUR mit Werkstücken.

„Schon ein Jahr nach der Vorstellung der Heizdrahtanlage wurde an uns die Forderung gestellt, auf der gleichen Basis eine Fräsmaschine zu entwickeln“, so der Geschäftsführer von STEP FOUR, Ernst Ramberger. Ramberger und seine Kollegen haben dem entsprochen und hatten damit zwei Produktlinien, mit denen sie in den nächsten Jahren gut wachsen konnten.

Die Maschinen sind allesamt auf der Basis von Profilen aufgebaut (siehe Fotos) und überstreichen ein weites Spektrum, was Größe und spezielle Auslegung und Zubehör angeht.


Fräsmaschine der Baureihe Precise 1000. Alle Fräsmaschinen sind in Portalbauweise ausgeführt.

Mittlerweile hat STEP FOUR 14 Mitarbeiter und baut pro Jahr rund 250 Maschinen, davon sind rund 70% Prozent Fräsmaschinen.
Vom reinen Lieferanten für Hobbymodellbauer hat sich STEP FOUR längst auch als Industrielieferant etabliert. Um dies auch nach außen zu demonstrieren, gab sich das Unternehmen kürzlich ein neues Erscheinungsbild, nebst neuem Logo. In Zukunft werden beide Bereiche mit speziellen Produkten und Dienstleistungen bedient.

Rein technisch wurde eine neue Maschinenkonstruktion aufgelegt „bei der wir ein eigenes Integralprofil entwickelt haben, welches mittlerweile auch patentiert wurde“, so Ramberger. Das neue Integralprofil enthält das Grundprofil, das Schlittenprofil und die Abdeckung in einem.


Das neue, von STEP FOUR entwickelte Integralprofil für den Aufbau von Werkzeugmaschinen. Es enthält das Basisprofil, das Führungsprofil und die Abdeckung.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Teilevielfalt wir reduziert, die Montage wird einfacher und die Maschinen werden steifer. Eine gute Basis, um auch höhere Maschinenleistungen zu realisieren.

Maschinenkonstruktion und Modellbau arbeiten mit Turbocad

Alle Neuentwicklungen werden bei STEP FOUR jetzt mit Turbocad realisiert. Das frühere System, Solid Edge, kommt nur noch zum Einsatz, wenn an älteren Konstruktionen noch etwas zu ändern ist.

Der Schritt hin zu Turbocad hat einen gewissen Mut erfordert, denn Turbocad arbeitet im absoluten Low-Cost-Bereich: 700 Euro für ein komplettes 2D/3D-System; kann so etwas industrietauglich sein?

Die Salzburger Maschinenbauer finden, dass dies durchaus der Fall ist. Turbocad erfüllt die Anforderungen der Konstrukteure in der Maschinenkonstruktion (zwei Arbeitsplätze) wie auch in der Modellbaukonstruktion (ein Arbeitsplatz).


Einer der Turbocad-Arbeitsplätze  bei STEP FOUR, hier mit einem Werkzeugwechsler als 3D-Modell.

Bei STEP FOUR war und ist man von den Möglichkeiten des Systems, vor allem aber von dem Preis-/Leistungsverhältnis so begeistert, dass man nun selbst in den Vertrieb des Systems eingestiegen ist. Dazu Ernst Ramberger: „Bei einem Preis von 700 Euro bin ich sicher, dass wir auch viele von unseren Modellbaukunden für diese Software begeistern können. Wenn unsere Maschinen für den privaten Modellbau so ab 3 000 Euro kosten, dass passt der Preis für das CAD-System einfach dazu!“

Multidisziplinäres System zum kleinen Preis

Turbocad ist von seinem Leistungsumfang her so angelegt, dass es mehrere Disziplinen abdeckt, wie zum Beispiel Maschinenbau, Architektur, künstlerische Gestaltung, Präsentation. Es basiert auf dem ACIS 3D-Kern und hat so das Potenzial, alle Konstruktionsaufgaben in 2D und 3D zu lösen.

Turbocad befindet sich im Besitz der amerikanischen Firma IMSI, die Entwicklungsabteilung sitzt aber in St. Petersburg, Russland, was einen Teil der Erklärung für die günstigen Preise darstellt. Ein anderer Teil sind die hohen Stückzahlen wie der Hersteller sagt.

Turbocad bietet in der heutigen Version, V14, eine leistungsstarke Teilestruktur, NURBS-basierte Objekte, die Erstellung von Volumenkörpern aus Oberflächen und umgekehrt, komplette Extrusionen und Prägungen wie Rotationen und Windungen, vollständige Boolsche Operationen in 2D und 3D, Oberflächenbearbeitungen und Netze, D-Cubed geometrische Zwangsbedingungen, um nur das wichtigste anzudeuten. Insgesamt stehen mehr als 275 2D/3D-Bearbeitungswerkzeuge zur Verfügung. Welche jeweils benutzt werden sollen, entscheidet der Anwender im Rahmen der flexiblen Benutzeroberfläche selbst.

Aufbauend auf den Grundfunktionen gibt es Spezialfunktionen, etwa für die mechanische Konstruktion, die Architektur oder die künstlerische Gestaltung. Der Architekt findet zum Beispiel schon Werkzeuge für die Wandgestaltung, mit den Durchbrüchen für Türen und Fenster, Werkzeuge für die Dachkonstruktion und vieles mehr.


STEP FOUR entwickelt auch Modelle selbst. Das Bild zeigt eine Flugzeuginstrumententafel als CAD-Modell in Turbocad und als reales Modell.

Der Gestalter kann auf verschiedene Materialien, Lichtführungen, Transparenzen, isometrische und perspektivische Ansichten, Rasterbilder usw. zurückgreifen. Gerade der Renderer in Turbocad gilt als sehr leistungsstark. (Die entsprechende Software kostet bei anderen Systemen mehr als Turbocad insgesamt).

Stark ist Turbocad auch bei den Schnittstellen: Das System ist kompatibel zu den 28 am häufigsten verwendeten Industriestandard-Dateiformaten. Hierzu gehören Autocad DWG/DXF, Microstation DGN, Designcad DCD, 3DS, SAT, IGES und STL. Der Anwender kann außerdem seine Entwürfe im HTML- KPG- und MTX-Format veröffentlichen. Darüber hinaus ist ein umfangreiches Software-Development-Kit enthalten.

IMSI vertreibt die Professional Version direkt. Interessenten können sich also    z. B. über die Internet-Seite (Link am Ende des Artikels) direkt dorthin wenden.

Die zurzeit aktuelle Version 14 bringt eine Reihe von Verbesserungen. Dazu gehören:

  • Vista-Unterstützung (32-Bit und 64-Bit)
  • Unterstützung von Google Sketchup und Autocad
  • Verbesserte Option für die PDF-Ausgabe, einschließlich Papierbereich, Layer und True-Type Schriftarten.
  • Intelligente Bemaßungen
  • Geometrische Ausrichthilfen
  • Verzögertes Papierbereichrendern
  • Fasenwinkel
  • Verdickte Linien im Vordergrund
  • Bemaßungs- und 3D-Layer
  • Erweiterte Knotenbearbeitung für Quader, Zylinder und Kegel

Die V14 enthält den neuesten ACIS 16-Volumenmodellierungskern und verbesserte Möglichkeiten für den Aufbau von Teilestrukturen.
Von der Modellierung bis zum NC-Programm

Bei STEP FOUR entstehen heute alle Einzelteile und dann auch die Zusammenkonstruktion von vornherein in 3D. Die Basisprofile der Maschinen sind im System hinterlegt und können so schnell in den jeweils benötigten Längen dargestellt werden.

Aber auch komplexere Teile, wie zum Beispiel der Werkzeugwechsler (siehe Bilder) werden in Turbocad erstellt.
Schon in einem frühen Stadium können die Maschinen als gerenderte Modelle präsentiert werden, „was uns sehr hilft, wenn Kaufleute über eine Maschinenbeschaffung entscheiden“, betont Ramberger.


Ernst Ramberger, Geschäftsführer der STEP FOUR GmbH.

Ohne Zeichnungen geht es auch bei STEP FOUR noch nicht. Sie werden für die Produktion aber auch für die Qualitätskontrolle gebraucht. Die diesbezüglichen Fähigkeiten von Turbocad stellen die Maschinenbauer sehr zufrieden. Der Übergang zur NC-Fertigung erfolgt aktuell noch über Standardschnittstellen, zum Beispiel DXF, STL oder HPGL.

Auf der CAM-Seite werden die Geometriedaten dann vom hauseigenen System, XpertMill, aufbereitet und um Technologiewerte ergänzt, so dass am Ende komplette NC-Programme zur Verfügung stehen. „In Zukunft“, so Ernst Ramberger, „können wir uns auch vorstellen, Turbocad und XpertMill zu integrieren. Dadurch fallen dann die Schnittstellen weg, der Anwender wird schneller und er hat nur noch eine Benutzeroberfläche für CAD und CAM.

Kooperation mit CNC-Modellbautechnik Bayer

Um seine Kunden optimal mit Tools und Service zu bedienen, kooperiert STEP FOUR seit einiger Zeit eng mit der Firma CNC-Modellbautechnik Bayer in Ingolstadt. Hans-Jörg Bayer, auch als CAD.de-Moderator für Turbocad bekannt, hat in den letzten Jahren ein Turbocad- Trainingscenter aufgebaut, welches nun auch für STEP FOUR- Kunden genutzt werden kann. In gemeinsamen Kursen lernen die Teilnehmer, sowohl die CAD- wie auch die CAM-Seite zu beherrschen.

„In den Zeiten von Internet und Ebay, wo jedes erdenkliche Produkt nur einen Mausklick entfernt ist, wird es immer schwieriger, das für eine bestimmte Anwendung wirklich geeignete Werkzeug zu finden. Dieser Herausforderung entsprechend, ist es für den Hersteller wichtig, nicht nur einzelne Werkzeuge oder Teile davon anzubieten, sondern den Anwender darüber hinaus in die Lage zu versetzen, diese Werkzeuge aufeinander abzustimmen und sie gezielt und effizient einsetzen zu können“, sagt Ernst Ramberger dazu.

Die Kurse finden abwechselnd in Ingolstadt und in Salzburg statt.

Damit ist alles bereit, sowohl für Profis aus der Industrie als auch für Enthusiasten aus dem Modellbau, um mit Turbocad und STEP FOUR neue Höhenflüge zu beginnen. Professionalität und Spaß an der Sache verbinden sich hier auf ideale Weise!

www.turbocad.de
www.step-four.at
www.cnc.modellbautechnik.de

- Karl Obermann -

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