VR keineswegs gescheitert
In letzter Zeit hat man hier und dort die Meinung vernommen, VR,
Virtuelle Realität, sei gescheitert. Dem ist nicht so! VR ist vielmehr
eine noch immer junge Technologie, die sich entwickelt und verbreitet.
Denken wir an den Beginn von CAD/CAM. Das begann Anfang der 60er Jahre
als CAM. CAD kam erst später dazu. Dann hat es rund 20 Jahre gedauert,
bis etwa Anfang/Mitte der 80er Jahre, bevor man von einem breiten
Durchbruch sprechen konnte. Und dann nochmals 20 Jahre bis zum
flächendeckenden Einsatz.
VR hat da also noch eine Menge Zeit. Aktuell ist festzustellen, dass
quasi alle großen OEMs im Automobilbau, im Flugzeugbau etc. mit dieser
Technologie versorgt sind. Auch die großen Zulieferunternehmen sind
eingestiegen oder befinden sich im Einstieg. Noch zögert der so
genannte Mittelstand. Teils aus Investitionsgründen, teils aus Gründen
des fehlenden Know-hows.
Dazu sei gesagt, die Preise sind in den letzen Jahren stark gesunken.
Zudem gibt es jetzt Einstiegslösungen, die nochmals weniger kosten.
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Die Bedienung der Systeme ist einfacher geworden. Wer ein CAD/CAM-System bedienen kann, arbeitet sich in VR schnell ein. Die Ausbildungskapazitäten, zum Beispiel an Hochschulen, wurden erhöht. Für solche, die darin immer noch zu viel Aufwand sehen, hat einer der bedeutendsten VR-Anbieter, ICIDO, Stuttgart jetzt ein VR-Kundenzentrum eröffnet. Das kann man für verschiedene Zwecke mieten. Die Räumlichkeiten bieten Anwendern verschiedenste Möglichkeiten: Von der Besprechung über Präsentationen, Videokonferenzen, 3D-Kino bis hin zur virtuellen Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. In seiner Bandbreite ist das Zentrum einzigartig in Europa und unterstreicht die Bedeutung des Standortes Stuttgart für diese außerordentliche Visualisierungstechnologie.
Hier kann also projektbezogen und somit überschaubar Technologie eingekauft werden, die deutlich mehr bietet als die Betrachtung von Konstruktionen am Bildschirm. VR ermöglicht es dem Nutzer, mit seinem Objekt in den gleichen Raum zu treten und dieses dann viel umfassender zu „begreifen“ als am Flachbildschirm. Ganz gleich, ob zur Konstruktionsanalyse oder zur Präsentation, zum Beispiel vor Kaufleuten, der Eindruck ist tief greifend, er spricht auch das Gefühl mit an. Und wenn die Gehirnforscher Recht haben, macht ja diese Seite von uns rund 90 Prozent aus…
Dieses Potenzial zu heben, lohnt sich ganz offensichtlich.
Herzlichst Ihr
Karl Obermann
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