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Keytech PLM bei J. G. Weisser Söhne:
Unternehmensweite ‚Findemaschine‘

Die Werkzeugmaschinenfabrik J.G. Weisser Söhne, St. Georgen im Schwarzwald, nutzt Keytech PLM mittlerweile unternehmensweit, um einmal erstellte Informationen sicher wieder zu finden und somit wiederverwenden zu können. Im Zentrum steht das Engineering, inzwischen sind auch der Vertrieb und das Marketing, die Dokumentation und der Service sowie die Produktion eingebunden.

‚Wer suchet, der findet‘, heißt es – und genau das will man in einem modernen Unternehmen nicht mehr: lange herumsuchen um etwas zu finden. Darum betont Thorsten Rettich, Geschäftsführer Technik bei J.G. Weisser Söhne, auch: „Wir brauchen keine Suchmaschine, sondern eine ‚Findemaschine‘!“

Diese hat man schon vor fast 15 Jahren in Form von Keytech PLM gefunden, als es darum ging, mit der Einführung von Solidworks auch ein leistungsfähiges Produktdatenmanagementsystem einzuführen.


Beim Rotationsdrehen schwenkt ein Werkzeug mit breiter Schneide unter dem rotierenden Werkstück hindurch, dadurch entstehen sehr feine Oberflächen.

Das Unternehmen Weisser hat seine Wurzeln in einem Schmiedebetrieb, der schon ab 1830 erste Drehbänke für die Uhrenindustrie im Schwarzwald baute. Ab 1856, dem offiziellen Gründungsjahr, begann man in St. Georgen mit der fabrikmäßigen Herstellung von Drehmaschinen. Daraus entwickelte sich bis zur Jahrhundertwende (1900) eine ganze Palette von Werkzeugmaschinen etwa für das Drehen, Fräsen und Hobeln. Noch einmal 50 Jahre später, nach dem 2. Weltkrieg, gab es erneut eine Spezialisierung auf das Drehen. „Mein Großvater hat sich damals im Wesentlichen auf Maschinen für Futterdrehteile konzentriert und mit ‚Frontor‘ eine Maschine für die Frontbeladung auf den Markt gebracht. Diese Maschine konnte erstmals in einer Automatisierungsumgebung laufen.

Weisser hat Mitte der 80er Jahre die sogenannte ‚Pickup-Drehmaschine‘ erfunden, die mit dem Futter Drehteile selbständig von Paletten entnimmt. Ferner hat das Unternehmen das Hartdrehen in den 90er Jahren aus den USA nach Europa und Deutschland gebracht.

Eine weitere Innovation lancierte Weisser 2004: Das Rotationsdrehen. Dabei schwenkt ein Werkzeug mit breiter Schneide unter dem rotierenden Werkstück hindurch und erzeugt so den Abtrag. Die Vorteile sind: Es geht schnell und es entsteht eine sehr feine und genaue Oberfläche, die das Schleifen überflüssig macht. Die Schwarzwälder beherrschen noch weitere Technologien, wie etwa das Unrunddrehen und das Wirbeldrehen.


Eine Maschine als Beispiel für viele: Die Univertor AC-1 von Weisser.
Es handelt sich hier um eine Vertikaldrehmaschine mit Werkzeugrevolver.


Weisser baut multifunktionale Maschinen für die Komplettbearbeitung von Werkstücken, die zumeist in der Automobilindustrie benötigt werden und zwar bei OEMs wie auch bei Zulieferern.

Dabei geht man stets von dem Werkstück aus, entwickelt für dieses den optimalen Prozess und baut danach die Maschine bzw. die Anlage auf. Das Ergebnis sind kundenindividuelle Lösungen, die, hochproduktiv, zumeist schlüsselfertig geliefert werden. Diese Maschinen müssen in der Regel beim Kunden 7 x 24 Stunden pro Woche laufen, und das über einen möglichst langen Zeitraum.

Dementsprechend sind die Anforderungen bezüglich Langlebigkeit und Dauergenauigkeit.

Apropos Genauigkeit: Die Techniker bei Weisser geben sich mit 1 bis 2 Hundertstel Millimeter nicht zufrieden, es müssen 1 bis 2 Tausendstel sein. So hat zum Beispiel die Hauptspindel, wenn sie das Werk verlässt, einen Längs- und Planschlag von nur 1 µm. Das immer sicher auf die Werkstücke zu bringen, ist nicht einfach und erfordert besondere Voraussetzungen. Aber das Bemühen um das ‚Mü‘ sorgt doch dafür, dass die Weisser-Drehmaschinen deutlich genauer sind als viele Wettbewerbsprodukte.


Vertikaldrehmaschine mit Doppelrevolver

Weisser ist mit 435 Mitarbeitern noch eine der wenigen deutsche Drehmaschinenfabriken in Familienhand. Mit dem neuen Technischen Geschäftsführer, Thorsten Rettich, ist gerade die sechste Generation in die Verantwortung gerückt.

Viele CAx-Werkzeuge bereits im Einsatz

Wer so anspruchsvolle Maschinen entwickelt, benötigt dafür auch entsprechend leistungsfähige Tools. Bei Weisser sind, neben 60 Solidworks-Arbeitsplätzen, das ERP-System Sivas von der Schrempp Edv GmbH, Lahr, und Keytech PLM als unternehmensübergreifende Systeme installiert.  Dazu kommt Solidworks Simulation für den Bereich Berechnung Simulation, Topsolidcam für die Erstellung der NC-Programme, Eplan für die Elektrokonstruktion und 3DVia Composer für die Dokumentation. Alle Applikationen wurden mit Hilfe von Keytech PLM integriert beziehungsweise werden es demnächst sein, so dass der Informationsfluss vom Vertrieb über das Engineering, den Einkauf bis hin zur Produktion und zum Service gegeben ist.


Weisser macht gerade Versuche mit der Papierlosen Fertigung, dazu ist
hier oberhalb der Steuerung ein zweiter Bildschirm angebracht.


Nun zu Keytech PLM selbst
Umfassendes Portfolio an Funktionen

Keytech PLM stellt ein umfassendes Portfolio an Funktionen für das Produktdaten- und Produkt-Lifecyle-Management bereit. „Mit dieser Software steuern und kontrollieren Anwender alle Arbeitsabläufe vom ersten Produktentwurf, über die Konstruktion von Varianten, die Wiederverwendung von Modellen, bis hin zur Planung und Abwicklung von kompletten Projekten in ihrem Unternehmen“, so der Geschäftsführer Keytech Süd, Frank Schlupp, über seine Software.

Wichtige Features sind:

  • Multi-CAD-Unterstützung
  • ERP-Integration
  • Concurrent Engineering
  • Stücklistenverwaltung
  • Projektmanagement
  • Geometrische Suche
  • Klassifizierung
  • Konfigurationsmanagement
  • Verteilte Standorte
  • Mehrsprachige Ausgabe von Zeichnungen
  • Plot- und Outputmanagement
  • Voll integriertes Dokumentenmanagement  (DMS)

um nur das Wesentliche hier zu nennen.

Vom technischen Gesichtspunkt aus organi-siert Keytech PLM Produktdaten über das ERP relevante Element „Artikel“. Ein Artikel beschreibt ein Produkt, angefangen von einer kompletten Baugruppe, einer Unterbaugruppe bis hin zum Einzelteil. Mit Keytech PLM kann jeder Artikel mit allen produktbeschreibenden Daten, wie mehreren CAD-Dateien, Spezifikationen, Anleitungsdokumenten, Bestellungen, E-Mails und anderen Arten von Informationen verknüpft werden.


Blick auf die Benutzeroberfläche von Keytech, wie sie bei Weisser eingesetzt wird.

Es gibt viele Vorteile bei der artikelba-sierten Verwaltung von Produktinformationen. Neben der strukturierten Organisation dieser produktbeschreibenden Informationen lässt sich das PDM-System so einfach in andere Informationssysteme wie Enterprise Resource Planning (ERP) Software und Manufacturing Resource Planning (MRP) Software integrieren.

Ein wichtiger Punkt sind die CAD-Schnittstellen. Keytech PLM unterstützt die Systeme:

  • AutoCAD
  • CATIA
  • Draftsight
  • EPLAN
  • Inventor
  • InventorCAM
  • Inventor CAM
  • PADS
  • PTC (CoCreate ME10)
  • SolidCAM
  • SolidWorks
  • Solidworks Electrical
  • Solid Edge
  • SpaceClaim

Für den Aufbau eines leistungsfähigen „CAM-PDM“ hat Keytech heute Schnittstellen zu Solidcam und Inventorcam im Angebot. Alle CAM-Daten können somit auch in Keytech PLM verwaltet werden. Eine Sache, an der mittlerweile viele - auch kleinere - Unternehmen deutlich interessiert sind.

Wie schon angesprochen, ist Keytech PLM so aufgebaut, dass eine einfache ERP-Integration möglich wird. Eine Liste unterstützter Systeme findet man auf der Homepage von Keytech:
http://www.keytech.de/de/solutions/erp-integration.html

Mit der Erweiterung zu einem DMS- und ECM-System liegt der Schwerpunkt auf der Optimierung aller Geschäftsprozesse. So lassen sich alle Daten professionell und zielgerichtet verwalten. Das Keytech DMS-System ermöglicht abteilungsübergreifend den Zugriff auf revisionssichere Daten in Echtzeit.

„Natürlich unterstützt Keytech seine Kunden auch mit umfangreichen Dienstleistungen“, wie Frank Schlupp, Geschäftsführer Keytech Süd, darlegt, sowie eventuellen Systemanpassungen.“ Die Leistung erstreckt sich dabei vom ersten Kickoff Meeting über die Definition von Keyusern, der Erstellung des Pflichtenhefts bis hin zum Testlauf und dem finalen Produktivstart, sowie eventuellen Systemanpassungen.

Vorhandenes wieder verwenden

Wie schon gesagt wurde, baut Weisser kunden- und werkstückspezifische Maschinen und Anlagen. „Dabei wollen wir selbstverständlich auf vorhandenen Elementen aufbauen und nicht alles neu konstruieren“, so Thorsten Rettich. Dabei leistet das PDM-System gute Dienste. Mit seiner Hilfe findet der Konstrukteur schnell Bauteile und Baugruppen, welche direkt oder mit kleinen Änderungen neu verbaut werden können. „Dabei leistet unsere geometrische Suche, die nun neben der Volltextsuche und der Suche mit Hilfe von Metadaten durchgeführt werden kann, gute Dienste“, wie Frank Schlupp weis.

„Die möglichst umfassende Wiederverwendung von Teilen hilft nicht nur den Konstrukteuren, sondern schlägt auch durch auf die Produktion und die Lagerhaltung“, so der zuständige Systembetreuer.

‚Vorhandenes wieder verwenden‘ bezieht sich aber auch auf andere Bereiche. So fließen 3D-Modelle und Zeichnungen nahtlos in das Dokumentationstool 3DVia Composer ein. Auch können Vertrieb und Marketing frühzeitig vorhandene 3D-Modellen benutzen, um daraus zum Beispiel Fotos für Kunden, Messen oder Kataloge zu erstellen. Der Einkauf greift  auf die technischen Daten zu, um Angebotsanforderungen oder Bestellungen anzufertigen.

Alle Informationen eines Projekts, vom ersten Telefonkontakt bis zur Auslieferung und Abnahme können in eine Mappe gesteckt und dort auch jederzeit wieder gefunden werden – auch später, wenn es um Service oder Umbau einer Anlage geht.

Für die Zukunft sind bei Weisser weitere Dinge angedacht oder schon im Gange. Dazu gehört der Weg in die papierlose Fertigung. In einem Projekt ‚paperless‘ wird prototypisch probiert, ob es möglich ist, alle fertigungsrelevanten Informationen per Bildschirm an die NC-Maschine zu übergeben (siehe Bild), ohne irgendeine Zeichnung. Auch hier wird das PDM-System eine wichtige Rolle spielen, um den richtigen Job zur richtigen Zeit in die Fertigung zu bringen.


Die Gesprächsteilnehmer in St.Georgen (v.l.n.r.):
Michael Moosmann, Systembetreuer CAD/PDM,
Thorsten Rettich, Geschäfteführer Technik, beide J.G. Weisser Söhne und
Frank Schlupp, Geschäftsführer Keytech Süd.


“Was wir auch überlegen ist, wie wir Informationen schnell und gezielt an jeden Ort der Welt bringen können, wie es im Vertrieb oder im Servicefall nötig ist. Es kommt immer wieder vor, dass es nicht ausreicht, Informationen innerhalb von Tagen zu schicken, sondern Kunden wollen und brauchen diese sofort. Darauf müssen wir reagieren“, so Thorsten Rettich.

Das Beispiel Weisser zeigt sehr gut, wie mit einer langjährigen PDM-Installation schon sehr viel erreicht werden konnte, quer durch das ganze Unternehmen, dass aber dennoch ein Potenzial für zukünftige Aufgaben besteht. PDM- die Findemaschine- ist als unternehmensstrategische IT-Komponente nicht mehr wegzudenken.

Über Keytech
Die Keytech Software GmbH wurde 1993 in Recklinghausen gegründet und gehört heute mit rund 75 Mitarbeitern zu den führenden PLM-Anbietern. Das Unternehmen hat über 700 Implementierungen bei Kunden realisiert.
Seit 2011 gibt es das Tochterunternehmen Keytech Süd GmbH, mit Sitz in Sulz am Neckar. „Dieser Schritt war folgerichtig notwendig, um unsere vielen Kunden in Süddeutschland bestens betreuen zu können und diesen potenten Markt noch besser als früher auszuschöpfen“, begründet Frank Schlupp, Geschäftsführer der Keytech Süd, diesen Schritt.
Keytech Süd, mit heute 11 Mitarbeitern, ist neuer Ausbildungspartner der Dualen Hochschule Baden-Württemberg im Studiengang Informatik.

www.weisser-web.com
www.keytech.de

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