Hauptmenü
Startseite Newsletter

Ausgabe
03 / 2020
04 / 2020 (aktuell)

Serien
Editorials
Berichte
Konstrukteure-Online
Anwenderberichte
Interviews
Tipps & Trickss
Anwender vorgestellt
Moderatoren vorgestellt
CAD.de Community

Fundus
Schwerpunktthema 2013
Schwerpunktthema 2014
Schwerpunktthema 2015
Schwerpunktthema 2017

Archiv
Vergangene Ausgaben
Aktuelle Pressemeldungen

Info
Kontakt

Direkt zu CAD.DE
CAD.DE Startseite
.
Anzeige:


Drucken E-Mail
Hannover 2010: Messe mit Wolke

Die Hannover Messe 2010 vom 19. bis 23. April stand diesmal unter einem schlechten „Stern“, sprich der Aschewolke des isländischen Vulkans. Das brachte ein Besucherminus von 20 Prozent. Dennoch hat die Messe letztlich den Konjunkturfrühling bestärkt. Die überwiegende Mehrzahl der Aussteller war mit dem Messeverlauf zufrieden bis glücklich. Das traf auch auf die Teilnehmer der Digital Factory zu, die nach dem schwierigen Jahr 2009 jetzt wieder einen klaren Aufwärtstrend sehen.

Zwar stand die Zahl der Aussteller mit 4800 dem Boomjahr 2008 nicht nach, die massiven Behinderungen im Luftverkehr zeigten aber Folgen bei der Besucherzahl. Die Deutsche Messe reagierte mit einem umfangreichen Maßnahmenbündel auf die Situation. Mehrere hundert Aussteller wurden aus ganz Europa mit Bussen nach Hannover geholt. Aus der Türkei nahmen beispielsweise 150 Personen eine mehr als 50-stündige Busfahrt auf sich, um in Hannover ausstellen zu können. Aus Neuseeland war eine Ausstellerin 134 Stunden nach Hannover unterwegs.


Die Halle 17 war der Dreh- und Angelpunkt für alle Aktivitäten rund um CAD/CAM & PLM.

Trotz allem konnte das die fehlenden Besucher, insbesondere aus Übersee, nicht ausgleichen. Am Ende blieb der Zähler bei 150.000 stehen, ein Rückgang um 60.000 gegenüber 2009.

Dennoch ließ dies die überwiegende Mehrzahl der Aussteller nicht verzagen. „Die Aschewolke hat den internationalen Flugverkehr lahm gelegt – aber nicht die Hannover Messe. Ganz im Gegenteil. Die Aussteller und in besonderer Weise auch die Deutsche Messe haben alles daran gesetzt, diese Hannover Messe zu einem Erfolg zu führen. Das ist gerade in der aktuellen Phase des aufkeimenden Aufschwungs von besonderer Bedeutung. Die Unternehmen und Branchen, die in Hannover vertreten waren, haben allen widrigen Umständen zum Trotz Kraft für eine nachhaltige Erholung der Konjunktur geschöpft, “ sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Peter Keitel, am Ende.

Die Unternehmen blicken mit Zuversicht in die Zukunft. Bezogen auf die wirtschaftliche Situation ihres Unternehmens bewerten 55 Prozent die Situation als positiv, 20 Prozent sogar als sehr positiv. Zuversichtlich zeigen sich die Aussteller auch in ihren Erwartungen bezüglich des Nachmessegeschäfts: So erwartet fast jedes zweite Unternehmen eine leichte Zunahme der Umsätze im In- und Ausland; 12 Prozent rechnen mit einem starken Wachstum.
Soviel in Kürze zur allgemeinen Situation auf der Messe. Nun ausführlicher zu „unserer“ Branche: CAD/CAM/PLM, wie immer in den letzten Jahren in der Halle 17 repräsentiert.

Kontinuität und Fortschritt

Wer die Halle 17 betrat konnte schnell feststellen, bei den Ausstellern hat sich keine große Veränderung vollzogen. Allenfalls die Tatsache, dass Siemens mit einem eigenen Stand hier nun wieder mittat, war zu registrieren.

Eine gewisse Besonderheit auf der Hannover Messe: Auch die Elektro-CAD-Hersteller sind vertreten. Gut für all jene, die z.B. dem Thema Mechatronik nachspüren wollen.

Der Fortschritt steckt in den Produkten, teils sehr offensichtlich, teils im Detail. Noch immer sehr zukunftsgerichtet ist das Thema 3D-Visualisierung und Virtual Reality. Was hier die Firma ICICO gemeinsam mit der Hannover Messe und Partnern aufgebaut hatte, sucht seines gleichen und zwar weltweit: 3D-Cinema, 3-Seiten-Cave, 5 Meter Powerwall, VR-Konferenzraum, 3D-Fernseher usw., es war alles vertreten, was dieses Thema ausmacht, in Hard- und Software.
Wer in einem 3-Seiten-Cave drin sitzt und dort ein virtuelles Produkt ausprobiert, der merkt bald, dass der dabei sehr viel mehr erfährt als nur am flachen Bildschirm.


Eines der Highlights der diesjährigen Messe war das 3D-Cinema, das quasi alle Spielarten der Virtuellen Realität zeigte.

Dieses Thema haben Großunternehmen schon seit Jahren entdeckt, nun ist der Mittelstand dran. VR kostet nicht mehr als eine kleine Fräsmaschine. Das sollte für viele leistbar sein. Nur wollen muss man es!

www.icido.de

Etwas weniger laut, aber nicht weniger spektakulär präsentierte die Solidline AG das erste deutsche Team, das am GoogleLunar X-Prize teilnimmt. Das Ziel dabei ist es, bis zum 31.12.2012 einen „Rover“ sicher auf dem Mond zu landen. Mit den Part-Time-Scientists aus Berlin unterstützt Solidline das erste deutsche Team, das sich der Herausforderung stellt. Mit der von Solidline zur Verfügung gestellten CAD-Software, Solidworks Premium 2010, ist es den Konstrukteuren gelungen, sehr schnell vorwärts zu kommen. Ein erster Prototyp war bereits auf der Hannover Messe zu sehen. der zweite Prototyp „Asimov Jr. 2“, ist ebenfalls im Entwurf fertig und hier im Bild zu sehen.

Einen ausführlichen Bericht dazu veröffentlicht der CAD.de/Newsletter in einer der nächsten Ausgaben: Spannend!

www.part-time-scientists.com
www.solidline.de

Sonderschau Rapid-X

Zum dritten Mal in Folge wartete die Deutsche Messe AG im Rahmen der Digital Factory mit der Sonderschau Rapid-X auf. Auch diesmal war es das Ziel, die gesamte CAD/CAE/CAM-Produktions-Prozesskette transparent zu machen. Als Beispiel diente eine kleine Windkraftanlage von Silent Future Tec, bei der die Verarbeitung von Composite-Materialien eine große Rolle spielt. Die einzelnen Prozessschritte waren:

  • Konzept der Windkraftanlage mit Catia V5 und V6 (Silent Future Tec)
  • Konstruktion mit Catia V5 und V6
  • Festigkeits- und Verformungsanalyse mit FEM-System (Dassault Systèmes)
  • CPD/CAM und CNC-Programmierung (Infinities1st)
  • Zentralisierter Catia-Arbeitsplatz (Acentix)
  • CNC-Drehen von Generatorbauteilen (GDW, Herzogenaurach)
  • Rapid Prototyping/Rapid Manufacturing (1 zu 1 Prototypen)
  • Wasserstrahlschneiden von Composite-Teilen (D & L, Ridder, Uhde)
  • Geografische Analyse der Windverhältnisse zur Standortbestimmung (NC Gesellschaft, die auch die gesamte Schau perfekt organisiert hat)

Hauptsponsor war Dassault Systèmes.

www.3ds.com

Simulation – digitale Prototypen sparen Geld

Eigentlich alle CAD- bzw. CAD/CAM-Hersteller bieten heute Simulationssysteme an. Es geht viel schneller und spart deutlich Geld, konstruierte Systeme zunächst digital auszuprobieren und zu optimieren, bevor die Bau eines physikalischen Prototyps beginnt. Ganz grob heißt es, ein digitaler Prototyp kostet rund 50 Prozent eines realen Prototyps.



Das vom deutschen Team, Part-Time- Scientists, konstruierte Mondmobil für die Teilnahme am Google Lunar X Prize.

Einen starken Schwerpunkt zum Thema Simulation hatte die „Fraunhofer-Allianz Simulation“ in der Halle 17 aufgebaut. Im Zentrum stand das Fraunhofer Projekt CAROD (Computer Aided Robust Design). Sieben Fraunhofer Institute berechnen in diesem Projekt den Einfluss von unvorhersehbaren Randbedingungen, Unbestimmtheiten und Variationen auf Fertigungsprozesse und das Betriebsverhalten von Bauteilen. Auch hierzu plant der CAD.de/Newsletter einen ausführlichen Bericht.

www.fraunhofer.de

Hardware wieder interessanter

Vor wenigen Jahren noch hat man gemeint, über Hardware braucht man nicht mehr zu sprechen. Man holt sich den Rechner von Aldi und los geht’s.

Das stimmt aber nicht. Erstens hat sich einiges getan in der Komponentenentwicklung und zweitens gibt es große Unterschiede, wie welche Komponenten zusammengebaut werden. Drittens spielt es außerdem eine große Rolle, welcher Service rund um Rechner, Grafikkarten, Eingabegeräte etc. geboten wird.


Simulation, eines der Themen, das sich konsequent durch die gesamte Digital Factory zog.

Den „absoluten“ Stand der Technik hat PNY mit seinen Partnern in Hannover demonstriert. Was dort an Hardware versammelt war, gehört zum Besten, was man derzeit weltweit kaufen kann: Die Grafikboards verschiedener Leistungsstufen von PNY selbst, die 3D-Mäuse von 3DXonnexion, deren Software der Hersteller so verändert hat, dass sie nun noch einfacher zu installieren und zu bedienen sind und die Computer von Cadnetwork und Littlebit. Beide Unternehmen bieten unter anderem Workstations an, die speziell für die CAD/CAM/PLM-Welt zugeschnitten sind.

So bietet die Littlebit AG aus der Schweiz eine so genannte Ultra Highend Workstation, Axxiv Valair XS01, an, die auf dem Konzept der parallelen Nvidia Cuda Architektur basiert. Mit bis zu vier Tesla C1060 Karten stellt sie eine Rechenleistung von bis zu vier Teraflops zur Verfügung. Dies bedeutet eine bis zu 250 Mal schnellere Rechengeschwindigkeit gegenüber einem Standard PC.

Noch nicht zu sehen waren übrigens die neuen, schon im Herbst 2009 angekündigten Tesla Boards mit der „Fermi-Technologie“. Nvidia hat hierfür nun den Sommer 2010 ins Auge gefasst. Mit Fermi kommt unter anderem eine Unterstützung für C++.

www.pny-europe.com
www.3dconnexion.de
www.cadnetwork.de
www.nvidia.de
www.littlebit.ch

Fusion

Sehr zukunftsträchtig war ein Projekt, welches Dassault Systèmes an seinem Messestand präsentierte und welches wohl ohne 3D-Visualisierung nicht mehr zu bewältigen wäre. So zeigte das Unternehmen mit dem Partner Realicon ein Beispiel, in dem die Entwicklung eines Forschungsprojekts des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald dargestellt wird. Dabei geht es um das weltweit größte Experiment eines Fusionskraftwerks, das unter dem Namen Wendelstein 7–X läuft. Die Fusionsanlage, die seit 2005 montiert wird, zielt auf die  Energiegewinnung durch die Verschmelzung von Atomkernen. Die Komponenten der Anlage und insbesondere die Montage sind mit Lösungen von Dassault Systèmes modelliert worden, um möglichst früh eine realitätsnahe Entwicklung zu gewährleisten.


Allerneueste Hardware, ein Tesla GPU-Computing-Cluster, beschleunigt die Arbeit im CAD/CAM-Umfeld.

Physikalische Prototypen sind beim Ausmaß dieser Anlage und der Komplexität des Verfahrens nicht möglich. Am Messestand wird der Besucher mit auf die Reise durch die virtuelle Welt der Kernfusion genommen.

CAD.de auf der Hannover Messe

Wie schon seit vielen Jahren war CAD.de auf dem PNY-Stand mit sechs Arbeitsplätzen vertreten. Dies findet zum beiderseitigen Nutzen statt. Den Hardwareherstellern erlaubt es, ihre Systeme mit realer CAD-Software und den bestmöglichen Systemvorführern, sprich CAD.de-Moderatoren, zu zeigen. CAD.de wiederum hat einen attraktiven Anlaufpunkt auf der großen Messe, der wie immer rege genutzt wurde.


CAD.de war mit insgesamt sechs Arbeitsplätzen und CAD-Systemen an der Hannover Messe beteiligt.

Neu waren in diesem Jahr Kurzvorträge die PNY unseren Moderatoren ermöglichte, um Tipps und Tricks der verschiedenen CAD-Systeme weiterzugeben. Diese Neuerung wurde vom geneigten Publikum ebenfalls positiv aufgenommen. Wo sich was tut, rennen die Besucher eben nicht achtlos vorbei, sondern bleiben stehen und schauen zu.

Insofern kann die größte deutschsprachige Community für CAD/CAM & Co mit ihrer Messebeteiligung sehr zufrieden sein.


Neu in diesem Jahr waren kurze Vorträge, die CAD.de-Moderatoren zu ihren Systemen hielten, wie hier Michael Jonischkeit zu Solidworks 2010.

Und nach der Messe ist vor der Messe – schon bald laufen die Vorbereitungen für die Euromold 2010 an. Es soll noch deutlich attraktiver werden …

- Karl Obermann -

< zurück   weiter >

Anzeige:

Alle Produkt-, Schrift-, Firmennamen und Logos sind Warenzeichen oder eingetr. Warenzeichen der jeweiligen Firmen
© 2024 CAD.de by is-point, Lenggries | Datenschutz