Hauptmenü
Startseite Newsletter

Ausgabe
03 / 2020
04 / 2020 (aktuell)

Serien
Editorials
Berichte
Konstrukteure-Online
Anwenderberichte
Interviews
Tipps & Trickss
Anwender vorgestellt
Moderatoren vorgestellt
CAD.de Community

Fundus
Schwerpunktthema 2013
Schwerpunktthema 2014
Schwerpunktthema 2015
Schwerpunktthema 2017

Archiv
Vergangene Ausgaben
Aktuelle Pressemeldungen

Info
Kontakt

Direkt zu CAD.DE
CAD.DE Startseite
.
Anzeige:


Drucken E-Mail
Zeitsparmaschine: „Amortisation nach 40 bis 50 Konfigurationen

Um fehlendes Personal zu kompensieren, um schneller zu werden, um Fehler zu vermeiden, ist es in den nächsten Jahren notwendig, in der Konstruktion zu automatisieren. Das Werkzeug dazu heißt Konfiguration. Anfang März 2011 veranstaltete die Solidline AG dazu ein interessantes Seminar.

Jeder, der schon einmal als Konstrukteur gearbeitet hat, weiß, dass auch hier gilt: 10 bis 20 Prozent Inspiration und 80 bis 90 Prozent Transpiration. Will heißen, es gibt sehr viel Routinearbeit zu erledigen. Immer die gleichen Abläufe, um ähnliche Modelle zu erzeugen, zu variieren, Zeichnungen abzuleiten, unterschiedliche Zeichnungsformate zu erzeugen, die immer gleichen Auslegungsberechnungen vorzunehmen und vieles mehr.

Das können wir uns hier in Mitteleuropa nicht mehr lange leisten. Nicht nur aus Wettbewerbsgründen, nicht nur um schneller und perfekter zu werden, vor allem auch deswegen, weil uns das nötige Fachpersonal zunehmend fehlt.

Wer in einer abgelegenen Gegend ein Unternehmen betreibt und einen Ingenieur sucht, weiß heute schon ein Lied davon zu singen. Und viele Ingenieure gehen in den nächsten Jahren in Pension.




Beispiel einer Konfiguration mit Tactonworks

Darum wird den meisten Firmen, die eine eigene Konstruktion haben, nichts anderes übrig bleiben, als bald in die Automatisierung einzusteigen. Dass es sich lohnt, berichten Anwender, die diesen Schritt schon vollzogen haben auf dem erwähnten Seminar. Es wurde von Solidline initiiert und gemeinsam mit Solidworks und Tacton in München durchgeführt.

Zwei Jahrzehnte Forschungsarbeit

Die Tacton Systems AG, ein schwedisches Unternehmen, blickt zurück auf rund 20 Jahre intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich Produktkonfiguration und wissensbasierter Systeme.

Daraus ist schließlich der „Tacton Configurator“ entstanden, der Ende der 90er Jahre auf den Markt kam. Heute automatisiert diese Software Vertriebs- und Produktkonfigurationsprozesse, einschließlich Preiskalkulationen, Angebotserstellung, Generierung von Stücklisten und vielen weiteren Dokumenten. Das System integriert sich in CAD-, PDM- und ERP-Systeme. Eine besonders enge Kopplung besteht zu Solidworks als „Tactonworks“.

Überschaubare Komponenten

Tactonworks gliedert sich in mehrere, für den Anwender gut überschaubare Module. Die wichtigsten davon sind Tactonworks Studio und Tactonworks Engineering.
Mit dem Modul „Studio“ erstellt der Anwender das Konfigurationsmodell innerhalb der Solidworks-Oberfläche. Dabei können ohne Programmierkenntnisse über Geometrie, Regeln, Formeln, Tabellenzugriffe etc. die Möglichkeiten einer Konfiguration festgelegt werden. Der Lernaufwand für die Bedienung ist recht gering und wird mit ein bis zwei Tagen angegeben.

„Engineer“ ist ein Solidworks Add-In, welches Tactonworks direkt in die Solidworks Benutzeroberfläche integriert. Dieser Baustein dient dazu, alle möglichen Parameter für eine konkrete Konfiguration auszuwählen oder einzugeben. Der Komfort geht dabei sogar so weit, dass man die Änderung einer Konstruktion per Schieberegler veranlassen kann. Nach jeder Konfiguration entstehen vollständige Unterlagen: 3D-Modelle, Zeichnungen, verschiedene Zeichnungsformate, Stücklisten, Einträge ins ERP-System, ja sogar komplett ablaufähige NC-Programme – Fehler ausgeschlossen. Wenn die Konfiguration einmal stimmt, stimmt sie immer.

Ein konkretes Beispiel

Ein schon mit Tactonworks realisiertes Beispiel, das in München vorgetragen wurde, kam von der Firma Erhardt & Leimer GmbH, Stadtbergen bei Augsburg. Das Unternehmen baut Automatisierungs- und Inspektionstechnik für alles, was in und von Bahnen gefertigt wird: Papierbahnen, Kartonbahnen, Folienbahnen etc. Erhardt & Leimer hat rund 400 Mitarbeiter, die in der Zentrale und weiteren 15 Niederlassungen arbeiten.


Michael Spatz, Gruppenleiter Mechanik und Entwicklung, bei der Erhardt & Leimer GmbH, die Tactonworks bereits mit Erfolg eingeführt hat.

Die Schwaben arbeiten mit Solidworks, (weltweit 40 Lizenzen), mit SAP ECC als ERP-System und mit Porta~X als Schnittstelle zwischen beiden Welten, womit dann
auch die PDM-Funktionalität sichergestellt ist.

Auslöser für das Automatisierungsprojekt war, nach Worten von Michael Spatz, Gruppenleiter Mechanik und Entwicklung, „die wachsende Beanspruchung der Konstruktion, weil die Anforderungen in der Konstruktion und Entwicklung, in der Projektierung,  im Vertrieb, von Tochterniederlassungen und von Kunden immer häufiger ein schnelles aber auch zeitaufwändiges Erstellen von CAD-Daten mit unterschiedlichsten Kriterien verlangen.“

Nur als Schlaglicht: Ein Band- Mess- und Regelsystem kann theoretisch über 32 000 Varianten haben.

Mit Hilfe von Tacton und in der Ausführung der Solidline AG, wurde also ein Projekt gestartet, um Tactonworks einzuführen.

Michael Spatz beschreibt dazu sechs Themenfelder:

  • Benutzerbibliothek,
  • Produktbibliothek mit CAD-Konfiguration
  • Erstellen von 3D CAD Variantenmodellen mit Anbindung an SAP
  • Erstellen von 3D CAD-Modellen aus der SAP-Variantenkonfiguration
  • Auslegung (Berechnung) von Bauteilen mit grafischer Ergebnisanzeige und
  • Füllen von Variantenzeichnungen (offene Maße) mit auftragsabhängigen Werten

Mit diesen Vorgaben wurden Tactonworks Studio (1x) und Tactonworks Engineer (2x) eingeführt. Die dazugehörige Projektarbeit von Tacton/Solidline bezeichnet Michael Spatz als „hervorragend“.

Das Ergebnis: Wenn eine Kundenanfrage (Angebot und 3D-Modell) bisher in 3 bis 14 Tagen beantwortet werden konnte, so gelingt das heute in weniger als 1 Tag! Oder anders ausgedrückt: „Aus 10 Stunden Arbeitszeit wurde 1 Stunde“, so Spatz.

Damit lässt sich auch die Amortisation der Aufwendungen gut beziffern: Durch nur 40 bis 50 Konfigurationen ist alles „bezahlt“.



www.solidline.de

- Karl Obermann-

< zurück   weiter >

Anzeige:

Alle Produkt-, Schrift-, Firmennamen und Logos sind Warenzeichen oder eingetr. Warenzeichen der jeweiligen Firmen
© 2024 CAD.de by is-point, Lenggries | Datenschutz