Hauptmenü
Startseite Newsletter

Ausgabe
03 / 2020
04 / 2020 (aktuell)

Serien
Editorials
Berichte
Konstrukteure-Online
Anwenderberichte
Interviews
Tipps & Trickss
Anwender vorgestellt
Moderatoren vorgestellt
CAD.de Community

Fundus
Schwerpunktthema 2013
Schwerpunktthema 2014
Schwerpunktthema 2015
Schwerpunktthema 2017

Archiv
Vergangene Ausgaben
Aktuelle Pressemeldungen

Info
Kontakt

Direkt zu CAD.DE
CAD.DE Startseite
.
Anzeige:


Drucken E-Mail
10 Jahre PNY in Deutschland:
Vielfalt und Innovation

Vor fast genau 10 Jahren, im Mai 2002, eröffnete PNY seine Niederlassung in Würselen bei Aachen, die seitdem als PNY Technologies Quadro GmbH ihre „Operations“ betreibt. Durch ein hohes Innovationstempo des Entwicklungspartners Nvidia konnte PNY dem Markt eine große Vielfalt an Grafikkarten offerieren, die sich zudem durch Leistungsfähigkeit und Qualität auszeichneten. Das folgende Interview mit Stefan Hummel, Fiel Marketing Manager Professional Solutions-EMEA, zieht ein Resümee dieser Zeit und gewährt einen gewissen Ausblick.

CAD.de/Newsletter: Herr Hummel, Sie feiern dieses Jahr Ihr 10-jähriges Bestehen hier in Deutschland. Wie fing das damals an? Das Ende von Elsa war wohl der Beginn von PNY?
Stefan Hummel: So ist es. Das Unternehmen PNY, das selbst bereits 1985 in den USA gegründet wurde, hat bei dem sich abzeichnenden Ende der Elsa AG entschieden, sowohl die Produkte als auch das CAD-Team zu übernehmen.
Das war der Neustart. PNY übernahm Vertrieb, Marketing und Technik, die eigentliche Entwicklung wurde von Nvidia übernommen. 

Das war aber schon ein wenig vorher?
Genau, ein Großteil der Entwicklung waren schon vorher an Nvidia übergeben worden, die vollständige Übernahme erfolgte dann auch zu der genannten Zeit.

Mit welchen Produkten ist denn PNY hier in Deutschland gestartet?
Ganz grob gesagt, mit Produkten ähnlich wie heute: Grafikkarten und Speichermodule. Ferner haben wir in jenen Jahren sogar CD-Rohlinge angeboten.
Mit den Grafikkarten fingen wir 2002 überhaupt erst an und zwar sowohl für den Spielebereich, als auch für den professionellen Bereich, sprich CAD/CAM & Co. Das war also auch für unser Unternehmen als Ganzes ein Novum.


Erfolgte der Einstieg in den Grafikkartensektor dann für den weltweiten Vertrieb?
Nein, der Schwerpunkt ist ganz klar auf zwei Kontinente gesetzt, auf Amerika und Europa. Das liegt unter anderem daran, dass PNY ein amerikanisches Unternehmen ist, mit Hauptsitz in New Jersey, der Unternehmensgründer aber aus Frankreich kommt. Und so leitet sich dann auch der Firmenname von Paris - New York ab.
Die Kollegen in New Jersey decken vertrieblich hauptsächlich ihren Kontinent ab und für Europa gibt es eine Zentrale in Bordeaux.
Das ist der klare Fokus. Daneben kümmern sich die Kollegen von drüben auch noch um  Märkte wie Australien und Neuseeland und wir betreuen neben Europa auch Afrika. Hier liegen die Schwerpunkte aber klar auf Ländern, die man landläufig Naher Osten nennt und der Republik Südafrika.

Wenn Sie Europa sagen, meinen Sie dann die großen Industriestaaten Westeuropas?
Nicht nur, seit rund 5 Jahren sind auch Osteuropa und Russland mit bemerkenswerten Umsatzanteilen dazugekommen.


Stefan Hummel, Field Marketing Manger Professional Solution bei PNY.

Und Asien?
PNY hat in Asien Niederlassungen, die verkaufen dort aber keine Grafikkarten, sondern allgemeine Komponenten, die sich im unserem Programm befinden.

Von besonderer Wichtigkeit bei Grafikkarten, aber auch beim Massiv-Parallelen-Computing, ist die Zusammenarbeit mit Nvidia. Wie ist die Aufgabenverteilung geregelt?
Wie schon gesagt, Nvidia kümmert sich um die Entwicklung und Produktion der Boards, wir uns um den Vertrieb, Marketing und Service.  Da beide Kernmannschaften von der ehemaligen Firma Elsa kommen, kennen wir uns alle schon lange, was die Zusammenarbeit sehr erleichtert und angenehm gestaltet.

Wer stellt die Boards dann her?
Die eigentliche Produktion wird von Drittanbietern übernommen. Eine eigene Produktion würde sich nicht lohnen, weil die notwendigen Technologien für die Boards sehr schnell wechseln. Es ist für NVIDIA nicht lohnend eine eigene Anlage für eine bestimmte Technologie zu kaufen, wenn in kurzer Zeit schon wieder eine andere mit einer neuen Technologie gebraucht wird. So bedient man sich spezialisierter Produktionshäuser in Fernost, die entsprechende Anlagen haben und durch vielerlei Aufträge auch auslasten können.

Das Tandem PNY/Nvidia ist ja, zumindest im Bereich der professionellen Grafikkarten, absoluter Weltmarktführer. Welche Gründe haben dazu geführt?
Hier in Deutschland und Europa war die Sache von Anfang an klar, weil wir das gesamte Geschäft von Elsa übernommen haben, und die waren damals auch schon Marktführer.
Aus der Sicht von PNY sieht es heute so aus, dass unsere hauptsächlichen Wettbewerber nicht von dritter Seite kommen, sondern sozusagen aus eigenem Haus. Es ist zum einen unser Geforce-Segment, welches hier und da auch im professionellen Umfeld Eingang findet und zum anderen ist es der OEM-Kanal. Hier wiederum ist zwischen den Aktivitäten von Nvidia und PNY zu unterscheiden. Nvidia vertreibt an die großen OEMs wie zum Beispiel HP oder Dell direkt, damit haben wir nichts zu tun. Dieses Geschäft ist aber in den letzten Jahren schwächer geworden, zu unseren Gunsten, so dass PNY wiederum sehr stark wachsen konnte.


Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus den Produkten, die PNY in den letzten 10 Jahren herausgebracht hat.

Meiner persönlichen Meinung nach können PNY und Nvidia auch dadurch so erfolgreich sein, weil beide Firmen auf langfristige Ziele setzen. Es geht nie darum, in wenigen Quartalen ein neues Produkt vollkommen erfolgreich zu machen, und falls dies nicht möglich ist, es gleich wieder zu lassen. Wir sind in den Marktbereichen, in die wir hinein wollen, über Jahre hinweg beständig. Das hat sich gelohnt.

Hat es in den 10 Jahren bestimmte Meilensteine gegeben, die man hervorheben kann?
Es gab einige technische Meilensteine. Das fing im Jahr 2003 damit an, dass wir eine Umstellung im Bereich der Schnittstellen von AGB auf PCI Express hatten. Das hatte wesentliche Vorteile für die Grafikkarten-Seite. Unter anderem konnte der Treiber viel mehr tun als vorher, wodurch wiederum die Grafikkarte im Gesamtsystem wichtiger wurde.
Ein weiterer technischer Meilenstein war 2008, der Eintritt in den Bereich des Highperformance-Computings. Dem voraus ging die Entdeckung, dass sich die Grafikkarte auch bestens für Berechnungsaufgaben oder extrem aufwendig Renderings eignet. Auf diese Situation hat Nvidia mit der Tesla-Baureihe reagiert. Damit wurde ein ganz neuer Markt eröffnet.
Ebenfalls erwähnen möchte ich den Eintritt in den Broadcast-Markt mit Hilfe der Quadro SDI Karten.
Den größten Meilenstein von der Firmenseite her, sehe ich darin, dass wir den osteuropäischen Markt mit aufgenommen haben.


Die professionelle Nvidia Quadro 6000 Grafiklösung von PNY ist eine echte technologische Innovation und
liefert bis zu 5x mehr Leistung als die Vorgängergeneration bei unterschiedlichsten Design-, Animations- und Videoanwendungen.
Die Quadro 6000 Lösungen basieren auf der innovativen Nvidia Fermi Architektur.

Werden die Mitarbeiter in Osteuropa von Würselen aus betreut oder von Bordeaux aus?
Sie werden von hier aus betreut, hängen also an unserer Organisation.

Wie sehen die wichtigsten Unternehmensdaten heute aus?
Weltweit hat PNY aktuell rund 500 Mitarbeiter. Wir hier in Deutschland sind 20, aufgeteilt auf die Niederlassungen in Würselen und München. Die wirklich großen Mitarbeiterzahlen findet man in den Logistikzenten, in Bordeaux für Europa und in den USA.
Der Umsatz von PNY betrug 2011 weltweit 730 Mio. Euro. Die Zahl der Niederlassungen liegt bei 13.
Bereits 2011 konnten wir die 1- millionste verkaufte Quadro-Grafikkarte feiern.
Der Vertrieb in Deutschland erfolgt direkt und indirekt über Distributoren oder Großhändler. Bei denen  kaufen dann wiederum die Einzelhändler ein.
Direkt betreuen wir Computerhersteller wie zum Beispiel Cadnetwork, Wortmann, Tarox oder Bluechip. Diese nationalen Computerhersteller haben mittlerweile ein beachtliches Niveau erreicht.
Einen Sonderstatus nehmen Kunden ein, die zum Beispiel Industrie-PCs oder sonstige Industriegeräte bauen, wie beispielsweise Kontron. Diese Kunden ordern bei uns sogar Speziallösungen.

Wer kümmert sich um den Service für Ihre Produkte, an wen kann sich der Kunde wenden?
Wir gewähren 3 Jahre Garantie auf unsere Boards und machen natürlich auch den Service dafür. Im ersten halben Jahr nach Kauf empfehlen wir unseren Kunden sich zunächst an ihren Händler zu wenden. Diese sind bei uns registriert und vielfach auch zertifiziert, so dass entsprechendes Know-how vorhanden ist. Der Händler kann schon dann erkennen, ob es wirklich ein Fehler ist oder ob nur etwas an der Konfiguration zu ändern ist. Liegt ein Defekt vor, kann die Karte vom Händler direkt ausgetauscht werden.
Wer es lieber direkt über PNY machen will, kann das auch, aber es liegt dann ein Tag Postweg dazwischen. Auch unsere Hotline ist für jedermann erreichbar, nicht nur für Händler.


Die Zentrale von PNY in Parisippany, NJ, USA.

Wie schaut die aktuelle Produktpalette aus – zumindest im Überblick?
Unseren Einstiegsbereich bilden die Quadro-Karten 400/600 und 2000. Hier bieten wir Boards, die gut funktionieren und gleichzeitig preisgünstig sind, Boards für typische 2D- und leichtere 3D-Aufgaben.
Im mittleren Segment werden CAD-Systeme wie Solidworks oder Inventor mit unsern Quadro 2000/4000 eventuell 5000 unterstützt. Hier liegen die Preise zwischen 500.- und 2500.- Euro.
Im aktuellen Highend-Segment, bedient durch Quadro 5000 und 6000, geht es meist gar nicht mehr um CAD, sondern um Visualisierung. Diese Karten unterscheiden sich von den vorherigen vor allem durch mehr Speicherplatz, der bis hinauf zu 6 GB geht. Für eine weitere Leistungssteigerung können auch mehrere Karten parallel in einem System betrieben werden. Wer so viel „Dampf unter der Haube“ braucht, etwa für fotorealistische Visualisierungen in Echtzeit, muss dann auch mit einem Preis von 3500.- Euro pro Karte rechnen.
Leistungsmäßig noch weiter hinauf geht es mit unseren Quadroplex-Lösungen, hier stecken die Karten extern in einer Box, von denen dann auch noch mehrere parallel von einem Rechner angesteuert werden können. Hier liegt der Preis dann bei 8000.-bis 9000.- Euro.


Einstiegsboard für CAD&Co: Nvidia Quadro 400.

Wo braucht man denn solch große Leistungen?
Man braucht sie bei der so genannten Virtuellen Realität, wenn es darum geht Powerwalls oder ganze Caves mit mehreren Projektoren schnell zu betreiben. Ebenfalls finden solche Systeme Einsatz im Bereich der Simulationen, wie sie heute für Flugzeuge, aber auch für Einsatzfahrzeuge durchgeführt werden.

Zukunftsaspekte?
Natürlich wollen wir weiter wachsen. Ein Symbol dafür ist unser neues Headquarter in den USA, das rund achtmal so groß ist, wie das alte. Nicht zuletzt dadurch sehen wir uns in der Lage, unsere Umsatzzahlen mittelfristig zu verdoppeln, mit unseren aktuellen und auch ganz neuen Produkten.

Können Sie zu den neuen Produkten etwas andeuten?
Viel dazu beitragen werden Volumenartikel wie beispielsweise Speichermodule und Zubehörteile für Computer.

Letzte Frage: Was wird man in Hannover Neues zu sehen bekommen?
Über Details möchte ich heute noch keine Auskunft erteilen. Wir werden aber auf jeden Fall etwas Neues im Bereich der Tesla-Karten vorstellen. Ein Besuch auf unserem Messestand in der Halle 7 wird sich auf jeden Fall lohnen.

www.pny.de
Karl Obermann

< zurück   weiter >

Anzeige:

Alle Produkt-, Schrift-, Firmennamen und Logos sind Warenzeichen oder eingetr. Warenzeichen der jeweiligen Firmen
© 2024 CAD.de by is-point, Lenggries | Datenschutz