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Solidworks Electrical: Beherzter Schritt in die Mechatronik

Vor einigen Monaten kündigte DS- Solidworks mit Solidworks Electrical ein integriertes E-CAD/M-CAD-System an, das erstmals die Grenzen zwischen beiden Konstruktionsbereichen wirklich aufhebt. Ein mutiger und beherzter Schritt in die Zukunft, welcher vielen Maschinenbauern die mechatronische Konstruktion ermöglichen wird. Über Details sprach der CAD.de/NL mit Andreas Spieler,  Produktmanager bei Solidworks in München.

CAD.de/NL: Herr Spieler, DS Solidworks hat vor einigen Monaten Solidworks Electrical vorgestellt. Ist das jetzt der entscheidende Schritt zur Mechatronik?
Spieler: Ja, das sehen wir auch so. Hintergrund dessen ist die Tatsache, dass die Entwicklung der Produkte in immer kürzeren Zeiten geschehen muss. Zudem soll die Konstruktive Qualität noch steigen, weniger Fehler gleich weniger Kosten.
In den einzelnen Abteilungen, Mechanikkonstruktion und Elektrokonstruktion, läuft mit den modernen CAD-Systemen die Arbeit schon weitgehend perfekt. Zwischen den Abteilungen aber kommt es zu Verlusten, daten- und zeitmäßig. Genau da kann man also ansetzen, um deutliche Schritte nach vorne zu gehen. Dazu tragen wir mit unserem neuen Produkt Solidworks Electrical bei. Es überwindet die Abteilungsgrenzen, schafft Datenkonsistenz auf beiden Seiten, automatisiert verschiedene Vorgänge und hilft einheitliche Dokumente zu erzeugen.


Woher kommt dieses Elektropaket?
Es kommt von der französischen Firma Trace, sehr bekannt durch ihr Teilekatalogsystem Traceparts. Das Elektropaket selbst hatte bisher schon den Goldpartner-Status, also datenkompatibel, unter einer Benutzeroberfläche laufend etc., so dass der Schritt zu Solidworks Electrical nicht allzu „dramatisch“ war.


Andreas Spieler, Produktmanager Solidworks, vor der neuen Firmenzentrale in München Riem.


Kann sich dieses Elektropaket mit den führenden Lösungen im Markt vergleichen?
Wir denken schon, insbesondere wenn man die Ansprüche der mechanischen Seite mit einbezieht. Unser Ziel ist es, eben nicht ein reines E-CAD-System zu liefern, obwohl das dabei ist. Solidworks Electrical 2D, ist ein reines Elektro-CAD-System.
Die große Zielsetzung von uns war aber, die Integration der 2D- und der 3D-Welt, da kann das neue Produkt deutlich punkten. Ein Schlaglicht dazu, Solidworks Electrical ermittelt die wahren Längen der Kabel und stellt sie auch in 3D dar. Das ist bisher eine Schwachstelle in vielen Unternehmen. Dort wird allzu oft noch in der Werkstatt herumprobiert, bis es eben passt. Und im Glücksfall tut man rückwärts dokumentieren, sonst gar nicht. Hier entstehen mit Solidworks Electrical deutliche Fortschritte.

Nochmals, viele Firmen haben ja schon ein E-CAD-System. Können die das dann ausrangierten und Solidworks Electrical einführen, oder brauchen die das immer noch für die originäre Elektroplanung und gehen danach erst in Solidworks Electrical?
Unser Ziel ist es natürlich schon, dass die Anwender nur mit einem System arbeiten. Dafür haben wir ja Solidworks Electrical 2D. Damit können wir alle Anforderungen einer Elektrokonstruktion abdecken. Nur mit einem System entsteht der große Nutzen, von dem wir sprachen.

Haben die Anwender, wenn sie Electrical durchgehend einsetzen, ein einziges mechatronisches Modell und entsteht am Ende eine Stückkiste, die beide Seiten umfasst?
Ja, so ist es. Das schöne an dem neuen System ist zudem, dass es projektbezogen arbeitet. Alle Unterlagen eines Projekts werden in einem Container gehalten und nicht länger in verschiedenen Datenbanken oder File-Systemen. Schaltpläne, Zusatzdokumente, Stücklisten, die 3D-Baugruppen usw. alles findet der Anwender stets in dem Container für ein bestimmtes Projekt. Das macht die Arbeit deutlich einfacher und zwar sowohl für die Elektro-, als auch für die Mechanikkonstrukteure. Und es funktioniert auch Standard-übergreifend. Selbstredend kann diese Lösung dann auch noch mit Solidworks Enterprise PDM kombiniert werden.

Gibt es denn ein (automatisches) Update auf der jeweils anderen Seite, wenn die eine Seite etwas ändert?
Das muss natürlich sein. Wenn der Mechanikkonstrukteur einen Schalter verschiebt, ändern sich die Kabellängen und das muss natürlich dann auf der Elektroseite entsprechend bemerkt und geändert werden. Das gleiche gilt umgekehrt.
Das Electrical gibt es in drei Ausprägungen, als Solidworks Electrical 2D, Solidworks Electrical 3D und als Solidworks Electrical Professional, welches beides enthält.


Einpoliger Schaltplan in Solidworks Electrical 2D.


Für wen ist was gedacht?
Der reine Elektrokonstrukteur, der bisher mit anderen E-CAD-Produkten gearbeitet hat, für den ist das Electrical 2D gedacht. Das sind Personen, die keinerlei Erfahrungen im 3D haben.
Um die hier genannten Vorteile der Mechatronik zu erfahren, braucht man die Integration ins 3D. Und das leistet Solidworks Electrical 3D. Dieses wiederum setzt eine so genannte Solidworks Basislizenz voraus. Durch diese Verbindung wird die 3D-Darstellung der elektrischen Komponenten bewerkstelligt. Nehmen wir wieder das Beispiel der Kabel. Sie werden im 3D mit Hilfe unseres „Routing-Package“ erzeugt. Anwender von Electrical 3D ist der klassische Solidworks Konstrukteur. Der kommt nun in den Genuss, dass alle elektrischen Komponenten mit echten Abmessungen in seiner Baugruppe erscheinen.

Wo kommen die Komponenten in 3D her?
Es ist ein weiterer Vorteil dieses Paketes, dass „alle“ elektrischen Komponenten auch mit einer 3D-Repräsentation in der Bibliothek bereits vorliegen. Trace liefert ca. 500.000 Bibliotheksteile bereits mit. Der Komfort geht dabei so weit, dass bei einer Änderung der elektrischen Komponente - Motor A wird durch Motor B ersetzt - auch die mechanische Darstellung automatisch ausgetauscht wird. Soviel zum 3D-Paket.
Und das dritte Paket, Solidworks Electrical Professional, beinhaltet einfach beides.


Mehrpoliger Schaltplan in Electrical 2D.


Nochmals kurz zurück zur Bibliothek, die ist sicher kundenspezifisch erweiterbar?
Ja, sie ist natürlich erweiterbar. Im 2D gibt es einen eigenen Zeichen-Editor, um die 2D-Symbole zu erweitern, falls welche fehlen. Im 3D gibt es einen Assistenten, der dem Anwender die Möglichkeit eröffnet, 3D-Teile „intelligent“ zu machen. Teile, die ein Konstrukteur z. B. schon hat, können mit diesem Assistenten so bearbeitet werden, dass sie sich dann, innerhalb der Konstruktion mit Solidworks Electrical 3D, intelligent verhalten.

Trace ist, wie schon ausgeführt, Hersteller der Traceparts-Kataloge. Da sind auch sehr viele „elektrische Kataloge“ dabei. Kann der Anwender von Electrical diese nutzen?
Die Anwender haben Zugriff auf sämtliche Traceparts-Kataloge, die es im Internet gibt.


Darstellung der Kabelbäume in 3D. Die wahren Kabellängen werden
automatisch ermittelt und erscheinen auch in der Stückliste.


Entspricht die Benutzeroberfläche der von Solidworks?
Die Benutzeroberfläche von Electrical ist Solidworks-konform. Das resultiert bereits aus dem Goldpartner-Status, der vorher schon bestand. Wer Solidworks schon kennt, wird sich mit dem neuen Paket schnell zurechtfinden.

Ist das Elektropaket objektorientiert?
Ja, genauso wie Solidworks auch. Jede elektrische Komponente ist also in der Datenbank als Objekt abgelegt, welches sich durch eine Liste von Eigenschaften definiert. Dadurch kann die gleiche Komponente im Schaltplan ein Symbol sein und im 3D ein Körper. In der Projektdatenbank ist es immer das gleiche Objekt. Änderungen erscheinen somit auf allen Repräsentationsebenen gleichzeitig.

Wie ist der konstruktive Ablauf mit Solidworks Electrical?
Die Logik eines elektrischen Systems mit allen Komponenten wird zunächst in einem Schaltplan dargestellt. Ist dieser fertig, wird er mit Hilfe von Solidworks Electrical 3D in 3D umgesetzt und mit den mechanischen Teilen und Baugruppen „verschmolzen“. Alle Daten, ob 2D oder 3D und alle Unterlagen befinden sich in dem angesprochenen Projektcontainer. Ein großer Vorteil besteht ferner darin, dass es nur eine Stückliste gibt, mit der dann im Betrieb weiter gearbeitet werden kann. Und diese Stückliste beinhaltet exakte Kabellängen, die nach diesen Angaben vorkonfektioniert werden können.


In Solidworks Electrical 3D werden alle elektrischen Komponenten und
auch die Kabel in 3D dargestellt.
Für die Verlegung der Kabel erstellt das System automatisch einen Vorschlag.


Ab welcher Version von Solidworks kann Solidworks Electrical wirklich eingesetzt werden?
Wir haben es in 2012 schon vorgestellt, aber „ausgerollt“ wird es mit der Version 2013. Da diese schon freigegeben ist, also ab sofort - erste Kunden gibt es bereits.

Also alle Händler sind schon bestens geschult und vorbereitet?
Es ist nicht verwunderlich, dass die ersten Kunden jene sind, die bisher schon die Goldpartnerlösung von Trace hatten. Die tun sich natürlich sehr leicht mit der Umstellung und brauchen wenig Hilfe dabei.

Wie stellt sich die preisliche Situation dar?
Unsere Kunden müssen mit rund 6.000 Euro für die 2D-Version und mit 6.000 Euro für die 3D-Version rechnen. Für das Professional-Paket schlagen knapp 10.000 Euro zu Buche.

Herr Spieler, vielen Dank für das Gespräch.

www.solidworks.com/electrical

- Karl Obermann -


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