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Umfangreiche Verbesserungen: „PTC Creo 3.0 ist ein Major Release“

Bereits im Sommer 2014 hat PTC die neueste Version seiner CAD-Software, Creo 3.0, angekündigt. Sie weist eine große Fülle von Verbesserungen auf, nicht zuletzt in den Bereichen Multi-CAD und Entwurfskonstruktion. Über Details sprach der CAD.de/NL mit Christoph von Andrian-Werburg, Direktor CAD-Segment Europa.

CAD.de/NL: Herr von Andrian-Werburg, unser Schwerpunktthema ist heute PTC Creo 3. Welches sind die Highlights der neuen Version?

v.Andrian-Werburg: Wir haben drei große Entwicklungsschwerpunkte mit Creo 3.0 umgesetzt. Der eine ist „Multicad“ mit der dahinter stehenden Unite Technologie, der zweite Punkt ist die Entwurfskonstruktion, mit neuen Tools rund um das Concept Engineering. Und zum Dritten geht es um das Thema Core Productivities, also wie man den Anwender schneller zum Ziel kommen lässt. Unter dem Strich kann man sagen, dass Creo 3.0 eine große Version ist, das was unsere Kollegen aus Amerika ein Major-Release nennen. Die Anzahl der Verbesserungen ist so groß wie bei Creo 1 und Creo 2 zusammen genommen.

Und von Release-Zyklen her ....
... wollen wir eher in einen Zweijahreszyklus rein, als in den üblichen Einjahreszyklus. Bei unseren Kunden, insbesondere bei den größeren, wie VW, Bosch oder Schaeffler, gibt es jährlich je ein Projekt für den Creo- und für den Windchill-Umstieg. Das ist sehr viel Aufwand und die Idee ist es nun, dass wir das künftig alternierend machen. Dafür bekamen wir bereits positives Feedback von den Kunden.


Christoph von Andrian-Werburg, Direktor CAD-Segment Europa.

Kommen wir zu den Einzelheiten der Verbesserungen in PTC Creo 3.0. Was ist neu in Hinsicht auf Multi-CAD und was macht die Unite-Technologie aus?
Die Unite Technologie beinhaltet vier neue Fähigkeiten: Die Eine ist der Import von 3D-Daten, das Zweite ist das Öffnen von solchen Datensätzen. Lassen Sie mich kurz auf die Unterschiede eingehen.
Import heißt für den Anwender aktivieren der Funktion „Datei importieren“. Dann kann er jede Datei aus Catia V5/V6, NX, Solidworks, Solid Edge und Inventor importieren. Sie wird konvertiert in ein Creo-Modell und steht zur Weiterverwendung bereit.

Was ist da der Unterschied zur bisherigen Situation?
Es gibt zwei große Unterschiede. Zum einen, es kostet nichts, die Funktionalität ist im Standardumfang jeder Creo-Lizenz enthalten. Auch von Drittanbietern wird keine Zusatzsoftware benötigt.


PTC Creo 3 enthält eine Reihe neuer Funktionen für die Blechkonstruktion.

Zum Zweiten ist es so, dass der Anwender nichts installieren muss, keine zusätzlichen Applikationen, keine zusätzlichen Dateien etc.
Das zweite große Merkmal der Unite-Technologie ist das „Open“. Ich öffne direkt oder noch besser, ich kann eine fremde Baugruppe direkt in meine Konstruktion einbauen.

Wo liegen nun die Unterschiede zwischen „Importieren“ und „Öffnen“?
Beim Importieren, haben wir es mit zwei Objekten zu tun. Man hat das ursprüngliche, native Objekt und das konvertierte Creo-Objekt. Bei Anwendung der Funktion „Öffnen“ haben wir nur noch ein Objekt. Man öffnet direkt das native Objekt des Ursprungssystems.
Im Modellbaum sehen Sie dann ein Icon des Ursprungssystems, NX oder Catia etc. und darunter liegt die Baugruppe.
Die sehen wir in ihrer gesamten Struktur. Wir unterstützen Baugruppen, Unterbaugruppen und Einzelteile. Und bei NX, Catia und Solidworks, die auch Multibodyparts unterstützen, die wir bei Creo nicht haben, zerlegen wir diese Body-Struktur und machen Unterbaugruppen daraus.

Wenn ich beispielsweise einen Rädersatz aus einem NX-System in Creo öffne und in ein Creo-Getriebegehäuse einbaue, ist es dann ein Creo-Rädersatz oder bleibt es eine NX-Baugruppe?
Es bleibt eine NX-Baugruppe, die ich in Creo sehe - mit allen Geometrien.


Verbesserungen bei der fotorealistischen Darstellung von Produkten,
helfen den realen Eindruck von einem Produkt zu erhalten, lange bevor es gebaut wird.


Aber verändern kann ich sie nicht?
Wenn Sie die Teile verändern wollen, dann müssen Sie diese zunächst importieren. Sie erhalten dann Geometrie, die auch verändert werden kann, aber keine Konstruktionselemente.
Die Änderungen werden in PTC Creo Parametric mit „Flexible Modeling“ vorgenommen, also mit direktem Geometrie-Modeling. Sie können natürlich auch nötige Veränderungen im ursprünglichen System vornehmen, die dann über das neue „Notification Center“ aktualisiert werden.

Welche Anwendungsfälle sehen Sie dafür?
Wir sehen zwei große Anwendungsfälle, der Konsolidierungsfall und der Kollaborationsfall. Konsolidierung heißt, Unternehmen wollen auf weniger CAD-Systeme konsolidieren. Ein entscheidender Punkt dabei ist die Datenmigration. Wir erlauben es mit unserer neuen Technologie, die Daten jetzt einfacher zu migrieren!
Kollaboration, also die Zusammenarbeit mit anderen, die nicht Creo nutzen, wird ebenfalls einfacher.

So viel zum Thema Multi-CAD. Kommen wir nun zur Konzeptkonstruktion. Was sind dort die wesentlichen Verbesserungen?
Es geht bei unseren diesbezüglichen Innovationen darum, Ideen schneller als bisher zu konkreten Entwürfen werden zu lassen. Es gab schon einige gute Ansätze in unserem System, die jetzt mit PTC Creo 3 verbessert wurden.
Dazu gehört z. B. Freestyle - die freie Gestaltung von Flächen. Diesbezüglich haben wir neben Bezier- und NURBS-Geometrien nun auch das „Subdivision-Modeling“ mathematisch integriert. Ferner ist neu, dass der Anwender die Freestyle-Geometrie nahtlos an die Creo-Parametric-Geometrie anschließen kann. Eine zunächst organisch und frei entwickelte Teilegeometrie wird somit direkt in eine Creo 3 Konstruktion einbeziehbar.
Der Anwender kann seine Freiform-Geometrie über Positions-, Tangential- oder Normalitätsbedingungen mit anderer Geometrie verbinden. Änderungen an dieser anderen externen Geometrie werden während des Regenerierens automatisch auf die Freiform-Geometrie übertragen, wobei die entsprechenden Verbindungen erhalten bleiben. Das hört sich jetzt ein wenig akademisch an, ist aber in der Praxis recht einfach und ein echter Gewinn für die Anwender. Freestyle, auch das möchte ich noch erwähnen, ist - nach wie vor - Teil einer Standard Creo-Lizenz.
Ebenfalls für die Entwurfsphase gedacht ist Creo Layout, welches schon mit Creo 2 vorgestellt wurde.

Welches sind die Hauptmerkmale?
Für das Erstellen von 2D-Konzeptsentwürfen steht in Creo Layout eine große Anzahl von Zeichen- und Geometriebearbeitungswerkzeugen zur Verfügung. Außerdem kann der Konstrukteur Bemaßungen, Notizen, Symbole, Tabellen und Zeichnungsformate hinzufügen, sowie seine Entwürfe strukturieren, mit Tags versehen und gruppieren.
Auch dieses Tool wurde erweitert. Unter anderem kann man nun mit Sub-Layouts arbeiten, also die Layouts können geschachtelt werden. Einzelne Schachteln können dann z. B. an Detailkonstrukteure zur weiteren Bearbeitung gegeben werden.
Eine weitere Änderung ist das so genannte Layout Feature. Es erlaubt es, auf direktem Wege Geometrie vom Layout nach Creo Parametric zu übergeben und dort weiter zu bearbeiten. Bisher nötige Zwischenschritte entfallen.
Und eine dritte bedeutende Erweiterung, in diesem Paket, ist die Änderungsverwaltung, die nun einfacher und übersichtlicher gestaltet wurde.
Darüber hinaus gibt es eine komplett neue APP für die Entwurfskonstruktion. Sie nennt sich DEX (Design Exploration Xtension). Sie hilft den Konstrukteuren in der „Musenkussphase“, verschiedene Entwürfe komfortabel abzuspeichern und zu verwalten. Bisher hat man jeden Entwurf unter einer bestimmten Bezeichnung einzeln abgespeichert und ggf. in Windchill eingecheckt. Das hat dann jeweils 10 Minuten gedauert.
Die DEX-Idee ist, dass der Anwender neben dem Modellbaum einen Check-Point-Baum angezeigt bekommt. Und unter einem Checkpoint speichert er verschiedene so genannte „Snapshots“ ab. Später kann der Nutzer zwischen den verschiedenen Snapshots hin und her springen und entscheiden, welche Basisidee weiter verfolgt wird oder welche Ideen kombiniert werden können usw. Nur diese Ergebnisse werden dann gespeichert und veröffentlicht. Das hilft den Konstrukteuren, in der Entwurfsphase ihre Ideen sicher aber sehr einfach festzuhalten und somit die volle Konzentration auf der Entwurfsarbeit zu behalten.
Die Rückmeldungen, die wir bisher dazu aus dem Feld erhalten haben, sind sensationell. 


Ganz besonders wurde PTC Creo 3 im Bereich der Entwurfskonstruktion weiterentwickelt.
Die hier gezeigte Konstruktion wurde mit“Freestyle“ bearbeitet.


Sie sprachen noch von einem dritten großen Bereich, der “Core Productivity“
Ja, hier geht es um die vielen hundert Verbesserungen, die Creo als Gesamtsystem erfahren hat. Ich erwähne hier nur einige Highlights: Die rechte Maustaste ist jetzt mit Icons angelegt, die wiederum konfiguriert werden können.
Ein Highlight ist die Referenzverwaltung beim 3D-Konstruieren. Wie man damit umgeht, wie man mit verlorenen Referenzen umgeht, wie man Referenzen umdefiniert, das alles ist komplett überarbeitet worden, so dass der Anwender sehr schön die Interaktion zwischen dem Modellbaum, dem Grafikfenster und dem Referenzviewer sieht. Ein „Muss“ für den klassischen „Pro/E“-Anwender.
Die ECAD-MCAD-Kopplung wurde verbessert. Das kommt u. a. so genannten Flexboards zugute - also gebogenen Leiterkarten. Hier hat man praktisch auf Funktionalitäten aus dem Blechbereich zugegriffen, um die flexiblen Boards im PTC Creo 3 darzustellen. Das funktioniert sehr gut.
In dieses Umfeld passt auch eine neue Extention, Harnes-Manufacturing, die es dem Anwender erlaubt, Kabelbäume abzuwickeln, wahre Kabellängen zu ermitteln, Stücklisten zu erzeugen etc. Wer solche Anwendungsfälle hat, wird sehr schnell einen enormen Performance-Fortschritt merken.


Komplette Konstruktion eines Trockenrasierers von Braun mit Creo 3.

PTC Creo verfolgt den App-Ansatz. Hat das Erfolg bisher oder blieb es beim Konzept?
Nein, es geht schon über das konzeptionelle hinaus. Die Idee hinter den Apps ist es ja, rollenspezifisch für den Entwurfskonstrukteur, für den Detailkonstrukteur, für den Berechnungsspezialisten usw., genau passende Anwendungspakete zur Verfügung zu stellen. Momentan haben wir 10 Apps, und natürlich wird es in Zukunft mehr davon geben, sei es von PTC selbst oder von Software-Partnern.
Um letzteren die Entwicklung zu erleichtern, werden wir in einer späteren Creo-Version eine App-Shell bringen, die es unseren Software-Partnern erlaubt, eigenständige Apps zu entwickeln - auch sehr spezielle. Davon erhoffen wir uns sehr viel.

Herr von Andrian-Werburg, vielen Dank für das Gespräch.

Über PTC
PTC (Nasdaq: PTC) unterstützt Unternehmen aus der Industrie dabei, aus attraktiven Produkten und einem differenzierten Angebot industrieller Dienstleistungen nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Mit PTC Lösungen können Unternehmen ihre Entwicklungs- und Dienstleistungsprozesse für die vernetzte Welt gestalten - von der Konzeption, der Entwicklung und der Beschaffung bis hin zum After-Market-Service. PTC wurde 1985 gegründet und beschäftigt rund 6.000 Experten rund um den Globus, das Unternehmen hat weltweit über 28.000 Kunden aus der Industrie.

www.ptc.com

- Karl Obermann -


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