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Rule Designer Fusion PDM: Konstruktionen und Prozesse automatisieren

Seit rund eineinhalb Jahren hat der bekannte Siemens PLM Solution Partner, PBU CAD-Systeme GmbH, Aichach, ein neuartiges PDM-System im Programm: Rule Designer Fusion PDM. Dieses kann viel mehr als nur Produktdaten zu managen. Dabei ist es als Web-basierte Software einfach zu handhaben und bestens für kleine und mittelgroße Unternehmen geeignet. Über Details sprach der CAD.de/Newsletter mit den beiden Geschäftsführern des Unternehmens: Bernd Krucker und Richard Hochholzer.
 

CAD.de/Newsletter: Herr Krucker, beginnen wir mit dem Unternehmen selbst. Nennen Sie uns doch bitte die wichtigsten Kenndaten.

Krucker: Die PBU CAD-Systeme GmbH wurde 1998 gegründet, wir haben damals zu zweit begonnen. Durch stetiges Wachstum haben wir mittlerweile 40 Mitarbeiter, die an drei Unternehmensstandorten arbeiten. Unser Hauptsitz ist in Aichach bei Augsburg, die beiden anderen Niederlassungen befinden sich in Filderstadt bei Stuttgart und in Moers bei Düsseldorf.

Wie viele Kunden und wie viele verkaufte Lizenzen gibt es in etwa?
Krucker: Wir haben rund 500 Kunden, die wir aktiv betreuen und wir haben aktuell etwa 5000 Softwarelizenzen im Markt. Unser Hauptfokus ist das CAD-Geschäft mit den Systemen Solid Edge und NX von Siemens. Daneben bieten wir aber auch PDM-Lösungen an. Aus historischen Gründen gibt es noch Kunden, die von uns verkaufte Smarteam-Lizenzen betreiben, die wir auch weiterhin betreuen. Daneben gibt es eine große Basis an Teamcenter-Installationen und nun vertreten wir auch noch ein neueres Produkt, Rule-Designer Fusion PDM‘.

Darauf kommen wir dann gleich noch näher zu sprechen. Zunächst die Frage, bieten Sie alle Software-Pakete von Siemens PLM an?
Krucker: Nein, wir bieten zum Beispiel nicht die Software-Linie Tecnomatix an.


Die Software, Rule-Designer Fusion PDM, kann weit über die Konstruktion hinaus als Informationssystem eingesetzt werden.

Bedeutet das, Sie sind nicht in der Digitalen Fabrikplanung tätig?
Krucker: So ist es, in diesem Bereich sind wir nicht tätig. Wir konzentrieren uns in der Tat auf die beiden Bereiche CAD und PDM. Dazu kommen angrenzende Gebiete, wie Berechnung oder CAM, die wir teilweise mit Partnern bedienen, so dass unser Kunde eine ganzheitliche Lösung von PBU bekommt.

Welche Partner haben Sie in Sachen CAM?
Krucker: Bei CAM arbeiten wir mit Alphacam zusammen, wie auch mit der Firma Janus Engineering. Der letztgenannte Partner ist z.B. sehr gut beim Thema Postprozessoren.

Wo sitzen Ihre Kunden, in Bayern, in Deutschland oder im deutschsprachigen Raum?
Hochholzer: Mittlerweile verteilen sich unsere Kunden deutschlandweit. Es gibt zudem auch einige Kunden außerhalb von Deutschland. Ein deutlicher Fokus ist aber im Süden festzustellen, wenn ich das mal so ausdrücken darf, von Salzburg bis Straßburg.

Gibt es Unterscheidungsmerkmale zu anderen Siemens PLM Solution Partnern?
Krucker: Was wir als unsere Stärke sehen ist unser großes Engagement für PDM. Wir sind einer der wenigen Anbieter, die in der Lage sind, Solid Edge in eine Teamcenter-Umgebung einzubinden. Wir denken die Bereiche CAD und PDM zusammen, weil wir in dieser Automatisierung der Prozesse auch den großen Mehrwert für die Zukunft sehen.

Kommen wir nun zum neuen PDM-System, Rule- Designer Fusion PDM. Was steckt dahinter?
Krucker: Das Produkt kommt von einem Solid Edge Partner in Italien. Es handelt sich dabei um die Firma Engineering PLM Solutons srl in Cesena. Für uns war es dabei wichtig, einen Lieferanten zu haben, der das Geschäft kennt. Engineering PLM Solutions bedient dort genauso CAD-Kunden wie wir hier und kennt daher die Notwendigkeiten.

Die Kollegen in Italien haben schon vor 14 Jahren begonnen, eine Verwaltungslösung zu schaffen. Diese hat sich über die Jahre gut entwickelt, die technischen Ansätze funktionieren.


Richard Hochholzer  (links) und Bernd Krucker, beide Geschäftsführer der PBU CAD-Systeme GmbH.

Dann hat man erkannt, dass im PDM-Umfeld Netze immer wichtiger werden, bis hin zum Internet und daraufhin entschieden, die Software komplett in eine Web-basierte Lösung umzusetzen. Das passierte vor 5 Jahren mit dem ersten Release vom Rule Designer Fusion.

Also, das Paket ist nicht erst jetzt entstanden, es stecken schon viele Jahre Erfahrung drin, nun aber ist es komplett , mit allen Modulen, als moderne Weblösung verfügbar.

Rule Designer, das klingt nach Regeln und Konfiguration.
Krucker: Ja, der Konfigurator war einer der ersten Bausteine im System. Wir dürfen hierbei aber nicht nur an CAD-Konfiguration denken, sondern auch an Prozesskonfiguration – ein sehr spannendes Thema bei PDM.

Web-basierte Plattform, bedeutet das, der Kunde hat die Software auf einem Server liegen und der Anwender braucht lediglich noch einen Browser und fertig?
Krucker: Im Grunde ist es so, mit großen Vorteilen, zum Beispiel bei Release-Wechseln oder Systemerweiterungen. Hier wird einmal etwas auf dem Server neu installiert und schon ist die Arbeit gemacht. Hundertmal das gleiche Softwarepaket auf Workstations zu installieren gehört damit der Vergangenheit an.

Ich möchte auch noch hinzufügen, dass es bei unseren Kunden immer noch üblich ist, dass der Server stets im Hause des Unternehmens steht, nicht „irgendwo im Nirgendwo“. Das liegt zum einen an den relativ großen CAD-Daten, die in kurzer Zeit bewältigt werden sein wollen, zum anderen spielen da natürlich auch die Sicherheitsaspekte eine Rolle.

Was wird eigentlich zwischen Server und Arbeitsplatz hin- und hergeschoben?
Krucker: Es gibt verschiedene Vorgehensweisen. Der Standard ist, dass nur die ausgecheckten Dateien, die gerade in Bearbeitung sind, transportiert werden und mit Vault-Leserechten auf die restlichen Daten verlinkt werden.

Sollte ein Kunde allerding höhere Sicherheiten beanspruchen, dann gibt es auch noch andere Lösungen.

Hochholzer: Die große Herausforderung mit den großen Datenmengen gibt es nur im CAD-Umfeld. Andere Dokumententypen, die ja auch involviert sind, machen diesbezüglich keine Probleme.


PDM Suchmaske mit Vorschaubildern.

Und funktionell, wofür ist das Paket geeignet?
Krucker: Dass man mit der Software alle üblichen CAD-Unterstützungen machen kann, wie Modelle und Zeichnungen verwalten, Dokumente ein- und auschecken, Änderungs- und Revisionsmanagement etc. ist völlig klar. Aber im Unternehmen gibt es ja noch ganz andere Aufgaben, wie zum Beispiel Projektmanagement, CRM, Service, Ersatzteile, Vertriebsunterstützung usw.

Das heißt, wir sprechen hier eigentlich schon über PLM?
Krucker: Das könnte man so sagen. Rule- Designer Fusion PDM ist durchaus geeignet, nicht zuletzt für kleine und mittelgroße Betriebe, eine PLM-Umgebung darzustellen. Dabei bleibt das System übersichtlich und auch die Betreuung durch die interne IT-Abteilung im Unternehmen bleibt überschaubar.

Hochholzer: Wir waren es auch bei unseren bisherigen PDM-Projekten schon lange gewohnt, dass wir nicht nur die rein konstruktive Schiene sehen, sondern das gesamte Unternehmen betrachten. Bestimmte Workflows laufen eben nicht nur in der Entwicklung, sondern im gesamten Unternehmen und das will auch unterstützt sein. Insofern ist der erweiterte Ansatz des Rule-Designers nicht neu für uns und gibt uns die Möglichkeit, die erwähnten Absichten auch umzusetzen.

Also auch außerhalb des Engineerings?
Krucker: Ja, ganz klar. Wenn wir uns einen typischen Maschinen- oder Anlagenbauer ansehen, dann hat der natürlich auch andere Abteilungen, die von PDM profitieren können. Er hat z.B. einen Vertrieb, er hat eine Projektabteilung und diese erzeugen eine Menge an Daten, lange vor einem Auftrag.

Nehmen wir einmal das Thema ‚Angebot‘. Ein Angebot für eine Anlage ist eine komplexe Angelegenheit, bestehend aus Textdateien, Angebotszeichnungen beziehungsweise Angebotsmodellen. Die Inhalte des Angebots müssen zusammengetragen, die für Kunden bestimmten 3D-Modelle müssen entsprechend ‚abgespeckt‘ werden, technische Machbarkeiten untersucht werden, länderspezifische Bestimmungen eingeholt werden usw. Das dauert nicht selten 2-3 Wochen.

Mit Hilfe des Rule-Designers und der ihm innewohnenden Regelverarbeitung, ist es möglich, Prozesse beliebig zu automatisieren. Beispielsweise kann ein Vertriebs-oder Projektingenieur mit Hilfe des Konfigurators automatisiert kundenspezifische 3D-Konstruktionen konfigurieren, 2D-Zeichnungen ableiten, Stücklisten generieren und die erforderlichen Angebotsdokumente erstellen. Best Practice Vorgehensweisen können automatisiert ausgelöst und gesteuert werden. Alle angebotsrelevanten Dokumente und Informationen werden zentral erfasst und verwaltet.

Die Erfahrung zeigt, dass mit so einem System die Angebotsabgabe nicht mehr 2 Wochen dauert, sondern innerhalb von Stunden oder sogar nur Minuten realisiert werden kann.

Die Vision ist einfach, dass alle relevanten Dokumente, von der Technik bis zum Einkauf, in einer verwalteten Umgebung zusammengefügt werden können.

Damit wird sehr viel Zeit eingespart, aber auch Datensicherheit erreicht, sprich die Vollständigkeit und Korrektheit der Dokumente gewährleistet.
Durch den Aufbau des Rule-Designers gewinnt der Anwender große Flexibilität, die es ihm erlaubt, jeweils die sogenannte ‚Best Practice‘ zu implementieren.


PDM Vorschau auf eine Zeichnung im PDF Format.

Kommt es dann zum Auftrag…
…steht der Rule-Designer wiederum als PDM für die Entwicklung und Konstruktion bereit. Auch hierbei können gewisse Teilprozesse mit Hilfe der Konfigurationstechnik automatisiert werden – der Prozess wird schneller, Manpower wird gespart, die ja, wie wir wissen, gerade in der Konstruktion besonders knapp ist.

Die bisher genannten Module des Systems wirken zusammen, können sie aber auch separat eingesetzt werden?
Krucker: Genauso ist es. Auch das gibt den Anwendungsunternehmen Flexibilität. Es kann klein angefangen und dann immer weiter ausgebauen. Und nochmals: Jedes neue Softwaremodul muss nur einmal auf dem Server installiert werden und steht dann sofort allen Anwendern zur Verfügung.
Wir haben zurzeit einen größeren Kunden in Bayern, der zunächst den Rule-Designer nur für das Projektmanagement einsetzt. Das geht. Ich bin aber sicher, dabei wird es nicht bleiben.

Kommen wir noch zu einigen Details. Wie sieht es mit der CAD-Integration allgemein aus?
Hochholzer: Die Integration erfolgt über sogenannte ‚Sockets‘ und ist insofern kein Problem.

Wer erstellt diese Schnittstellen?
Hochholzer: Die Schnittstellen werden vom Software-Hersteller bereitgestellt: Solid Edge, Solidworks, Inventor, Think-Design, Catia, Pro/E, NX, Cadra, ME 10.

Ist eine Kopplung an ERP-Systeme möglich?
Krucker: Es ist möglich, die in PDM bzw. in ein externen ERP-System gespeicherten technischen Daten bidirektional zu synchronisieren, zum Beispiel Teilenummern, Attribute, Zeichnungen, Stücklisten usw. Auch die Erzeugung neuer PDM-Teilenummern ist über das ERP-System möglich.

Die Integration von ECAD-Systemen?
Krucker: Da gibt es zurzeit noch wenig. In verschiedenen Projekten bei unseren Kollegen in Italien sind bereits einige individuelle Lösungen von ECAD-Integrationen realisiert worden.


PDM-Vorschau auf ein 3D PDF innerhalb des Rule-Designers.

Ein mächtiges Werkzeug…
…dessen Ergebnisse auf den ersten Blick fast wie Hexerei anmuten. Aber nein, es geht um exakte und intelligente Softwaretechnik, welche die Anwender weiterbringt.

Herr Krucker, Herr Hochholzer, vielen Dank für das Gespräch.

www.pbu-cad.de

-Karl Obermann-


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