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Server für PDM: Datenzugriff schnell und sicher


Die CADnetwork GmbH Köln liefert neben Highend-Workstations für CAD-Anwender auch Server die geeignet sind, u. a. PDM-Systeme darauf laufen zu lassen. Dabei spielt der schnelle Datenzugriff und der sichere Betrieb über einen langen Zeitraum hinweg eine Hauptrolle. Über Details sprach der CAD.de/NL mit dem Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, Enrico Reil.

CAD.de: Herr Reil, bevor wir zur Technik kommen, geben Sie uns doch bitte ein kurzes Update zum Unternehmen.
Enrico Reil:Die CADnetwork GmbH hat derzeit 10 Mitarbeiter. Unsere wichtigste Branche ist nach wie vor der CAD-Bereich, mit seinen Nebenschauplätzen wie z. B. Berechnung und Simulation. Der zweite Bereich ist Entertainment, die Erstellung von Animationen und Videoclips etc.
Als neuen Geschäftsbereich nenne ich das Thema Supercomputing. Hier geht es aber nicht um die Ausstattung großer Rechenzentren, sondern darum, außerordentlich große Rechenleistungen an den Arbeitsplatz bzw. in kleinere Netzwerke zu bringen. Neben der Berechnung von Bauteilen, ist „Machinlearning“ gerade so ein Thema, welches in diesem Zusammenhang aufkommt.


Schnelle Netzwerke sind eines der Kriterien für leistungsfähige Server im PLM-Umfeld.

Durch die massenweise Auswertung von Datenbeständen oder auflaufenden Daten, z. B. aus der Fertigung, sollen die Maschinen zu „Erkenntnissen“ kommen, die man selbst nicht hat...
Ja, solche Sachen spielen dort eine Rolle.

Welchen Status hat dieses aktuell?
Ich würde sagen, hier geht es noch eher um Forschung. Unsere Maschinen finden derzeit Eingang in den Forschungsbereich.

Welches Vertriebsgebiet bedienen Sie mittlerweile?
Europa komplett.

Arbeitet CADnetwork noch immer im Direktvertrieb?
Ja, weitestgehend werden unsere Maschinen direkt verkauft. Mittlerweile gibt es aber noch einige Partner, die sie mit vertreiben. Dabei handelt es sich um eher spezielle Partner im wissenschaftlichen Umfeld, die dort den besseren Zugang zu den Kunden haben.


Enrico Reil, Gründer und Geschäftsführer der CADnetwork GmbH.

Wie sieht Ihre aktuelle Produktpalette aus?
Wir beginnen mit leistungsfähigen mobilen Workstations im Look eines Laptops. Darunter haben wir keine Geräte. Netbooks und dergleichen spielen im konstruktiven Umfeld keine Rolle und werden somit bei uns auch nicht gebaut. Man könnte auch umgekehrt sagen, alles unter 15 Zoll Bildschirmgröße haben wir nicht im Programm.
Darüber angesiedelt sind die „normalen“ Workstations, mit Dekside-Rechner und großem Bildschirm, die noch gut gefragt sind, ja ich kann sogar berichten, dass wir bei diesen klassischen Workstations wieder einen leichten Anstieg bei der Nachfrage haben.

Mobil war lange Zeit ein Hipe?
Geräte dieser Art sind auch weiter gut im Rennen, aber dennoch steigt der Workstation-Bereich jetzt wieder an.

Was ist der Grund?
Für viele Kunden steht vermutlich die Leistungsfähigkeit der Workstation vor dem mobilen Einsatz. Feste Geräte bieten nach wie vor die höhere Leistung.

Welches ist Ihr Spitzengerät in diesem Umfeld?
Das ist die ProViz W60, unser Flaggschiff mit Platz für bis zu 4 Grafikkarten und 2 Prozessoren, welches für anspruchsvolle konstruktive Arbeiten wie auch für Berechnungen geeignet ist.


Modular aufgebauter Server für anspruchsvolle Aufgaben.

Dann bleibt noch der Serverbereich...
...wobei wir weniger Unternehmensserver machen, sondern mehr spezielle Server, die die konstruktiven Bereiche unterstützen. Das PDM-Umfeld gehört dazu.

Welche Anforderungen sollte man denn an solche Server stellen?
Bei den Servern ist die Problematik die, dass wir es mit ständig steigenden Datenmengen zu tun haben. Die müssen von den Servern bewältigt werden, bezüglich der generellen Verwaltung als auch der Zugriffszeiten. Der Konstrukteur will nicht ewig warten, bis seine Daten mal angekommen sind.
Also, die Netzwerk-Infrastruktur ist wichtig, z. B. wäre ein 10 Gigabit-Internet ein Thema, genauso wie InfiniBand (siehe Kasten). Das frühere 100 Megabit-Netzwerk ist mit den heutigen Anforderungen völlig überlastet und macht an der Stelle keinen Sinn mehr.
Soviel zu den Netzwerken. Beim Server selbst wäre zu sagen, dass normale Festplatten mit ihren üblichen Zugriffszeiten schon fast zu langsam sind, besser wäre die Ausrüstung mit SSDs (Solid State Disks).
Die Anforderungen an die Prozessorleistung sind bei einem PDM-Server nicht so extrem hoch. Das Augenmerk liegt eher auf der Größe des Arbeitsspeichers und bei den Festplatten.

Arbeitsspeicher bis in den TB-Bereich hinein ist ja heute kein Problem mehr...
...genau. Heute ist es ja üblich, dass man den Server virtualisiert, und dazu braucht man viel Speicherplatz.

Das heißt, auf einem realen Server laufen nochmals ein oder mehrere virtuelle Server?
Ja, das hat Vorteile, wenn es zu Software-Änderungen kommt, oder wenn irgendwann die Hardware ausgetauscht werden soll, dann kann man eben schnell umstellen. Das Verhalten der virtuellen Server ist hardware-unabhängig.
Früher hat man für bestimmte Anwendungen mehrere Hardware-Server gebraucht. Weil die Server heute viel, viel leistungsfähiger sind, kann man einen Hardware-Server nehmen, auf dem dann mehrere virtuelle Server laufen.


Ob Solidworks, Inventor, Catia oder Creo - Die Workstation W30 liefert
stabile und zuverlässige Leistung selbst für anspruchsvollste Baugruppen und Projekte.


Und wie sieht es auf der Workstation-Seite aus. Die kann ich ja auch noch virtualisieren?
Das kann man schon, allerdings sollte man sich hierbei die Kosten-/Nutzen-Relation anschauen. Virtualisierung kostet Geld, kostet Lizenzgebühren etc. Im CAD-Bereich kommt noch hinzu, dass die Virtualisierung so komplex ist, dass ein normaler Administrator sie nicht allein bewältigen kann. Es werden also externe Dienstleister gebraucht, die auch wiederum bezahlt werden müssen.
Was sind dann noch die Vorteile? Die Kosten sind es nicht; eher entsteht ein Vorteil, wenn Konstrukteure von externen Stellen auf bestehende Daten zugreifen müssen.

Welche konkreten Maschinen bieten Sie jetzt für diesen Bereich an?
Wir haben eine Reihe von Servern unter dem Namen Storage-Server. Es sind Maschinen, die bis zu 48 Festplatten oder SSDs haben können. Das 10-Gigabit-Ethernet ist Standard bei uns - abwärtskompatibel mit dem 1 Gigabit-Ethernet. Außerdem bieten wir die Möglichkeit, auch das InfiniBand einzusetzen.

Gerade im Serverbereich spielen Lebensdauer und Ausfallsicherheit auch eine große Rolle. Was kann man bei CADnetwork-Servern erwarten?
Durch die sorgfältige Auswahl unserer Komponenten und umfangreiche Tests vor der Auslieferung, sind wir in der Lage, eine Garantie für 3 - bzw. erweitert - für 5 Jahre zu geben.
Das heißt aber nicht, dass niemals etwas kaputt geht, wichtig ist da der schnelle Support. Es kann sich auch lohnen im PLM-Umfeld einen zweiten Server einzusetzen und mit gespiegelten Systemen zu arbeiten. Auch bei der Wartung wird es dann einfacher. Wenn Server A gewartet wird, arbeitet Server B weiter und der Anwender merkt nichts weiter davon. Zusätzlich: Sollte der Server einmal überlastet sein, weil zu viele Anfragen pro Zeiteinheit anfallen, dann kann das System zeitweise auf den zweiten Server ausweichen.

Was ist aus Ihrer Sicht noch dringend zu beachten?
Auf jeden Fall die Datensicherung. Datensicherung ist gesetzliche Pflicht und vermindert den Frustfaktor enorm wenn doch mal ein Problem auftritt. Wenn die Daten gesichert sind, ist ein Festplattenausfall nicht mehr so drama-tisch. Und Festplatten sind nun mal anfällig und fallen auch mal aus, dafür gibt es dann RAID Systeme und HotSwap Vorrichtungen. 

Wohin werden die Daten gesichert?
Wir empfehlen ein zweites System, dann passiert im laufenden Betrieb gar nichts. Werden die Daten auf externen Platten oder Bändern gesichert, dann sind die natürlich auch nicht verloren, aber es dauert einige Zeit, bis die wieder zurückgespielt sind. Zudem ist eine Kontrolle der Daten nötig, denn seit dem Speichertag kann sich ja durchaus etwas geändert haben. Also 1:1 geht das nicht.

Brauchen diese Server, über die wir hier sprechen, eine Klimatisierung?
Beim Einsatz von SSDs ist das vielleicht nicht so problematisch, aber wenn 48 Festplatten im Einsatz sind, dann wird unter Umständen eine Klimatisierung gebraucht.


Die Workstation W60 für „schwere“ 3D-Aufghaben, wie etwa umfangreiche FEM-Berechnungen und Digital Artists.

Wie läuft es mit dem Service bei CAD-network. Machen Sie alles von Köln aus, oder haben Sie Service-Stützpunkte?
Wir haben Servicetechniker, die vor Ort sind. Die betreuen ihr Gebiet und warten die Maschinen. Wir garantieren im Normal-fall eine Reaktionszeit von 8 Stunden. Es gibt aber auch die Möglichkeit, eine kürzere Reaktionszeit von 4 Stunden zu vereinbaren.

Um all das bieten zu können, müssen Sie aber, nach wie vor, sehr streng sein bei der Komponentenauswahl?
Ganz sicher, genauso wie bei unseren Workstations. Kosteneinsparungen beim Komponenteneinkauf und -test machen sich nicht bezahlt. Das kommt im Laufe der Betriebszeit doppelt und dreifach zurück.
Der richtige Komponenteneinkauf ist schon einmal das A und O und dann unser aufwändiges Qualitätsmanagement das dafür sorgt dass Probleme gar nicht erst auftreten bzw. umgehend nach Bekanntwerden dauerhaft beseitigt werden.

Arbeiten Sie auch bei PDM sehr eng mit den PDM -Anbietern zusammen, um eine möglichst optimale Hardware für jedes System zu liefern?
Ja, das machen wir schon, aber die reine Hardware-Anforderung ist hier für alle Systeme gleich. Was mehr bringt, ist bei den Kunden zu schauen, wie die Systeme im täglichen Betrieb laufen, wie sie sich ggf. in ihrem Verhalten verändern und was getan werden kann, um eine optimale Performance zu gewährleisten. Die bestmögliche Kundenintegration ist hier der entscheidende Faktor, unter Einbeziehung der kompletten Infrastruktur.

Herr Reil, vielen Dank für das Gespräch.

www.cadnetwork.de

- Karl Obermann –

InfiniBand
InfiniBand benutzt einen bidirektionalen seriellen Bus zur kostengünstigen und latenzarmen Datenübertragung (unter 2 Mikrosekunden) und schafft pro Kanal theoretische Datenübertragungsraten von bis zu 2,5 GBit/s in beide Richtungen, in der DDR-Variante 5 GBit/s. Bei InfiniBand können mehrere Kanäle transparent gebündelt werden, wobei dann ein gemeinsames Kabel verwendet wird. Üblich sind vier Kanäle (4x) also 10 bzw. 20 GBit/s. Für die Verbindung zwischen Switches gibt es auch zwölf-kanalige Verbindungen (12x) mit 30 bzw. 60 GBit/s.

Normalerweise wird InfiniBand über Kupferkabel übertragen, wie sie auch für 10-Gigabit-Ethernet verwendet werden. Damit sind Übertragungsstrecken bis zu 15 Metern möglich. Müssen längere Strecken überbrückt werden, kann auf fiberoptische Medienkonverter zurückgegriffen werden, welche die InfiniBand-Kanäle auf einzelne Faserpaare umsetzen.
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