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Hannover Messe: Geballte industrielle Power

Wenn es eine Messe gibt, für die diese Aussage zutrifft, dann ist es die Hannover Messe. Die größte Industrie-Show der Welt wurde auch 2015 wieder ihrem Ruf gerecht. Die Rekordzahl von 220000 Besuchern nutzte die Gelegenheit, die Innovationen von 6500 Ausstellern zu sehen. Auch im Umfeld von CAD/CAM/PLM & Co., in der Halle 7, konnte der Stand der Dinge sehr gut abgelesen werden, um darauf die eigenen Entscheidungen aufzubauen.

Das große Überfliegerthema der Hannover Messe 2015, ‚Industrie 4.0‘, war nicht zu übersehen, hielt sich aber in Grenzen. Ja, für die Offiziellen und für Großunternehmen scheint es derzeit sehr wichtig zu sein, für andere weniger. In den ‚Arbeitshallen‘ 6, 7 oder 14 war davon wenig zu spüren, die Aussteller und Besucher haben ihr Geschäft betrieben und fertig.


Hannover hatte sich für die Messegäste schön gemacht. Rund ums ‚Kröpke‘ haben blühende Bäume,
Luftballons und Spruchbänder das Straßenbild bestimmt.


Um nur ein Schlaglicht zu setzen: So mancher Motorenhersteller in der Halle 11, den man nach digitalen Abbildungen seiner Produkte fragte, hat nur leise geantwortet: „Machen wir auf Anfrage“, und eine konsequente Nutzung der Teileportale, wie zum Beispiel Traceparts, ist bei allen längst noch nicht Alltag. Und das wäre eben erst mal der Einstieg.

Dass die Nutzung digitaler Modelle in Zukunft zunehmen wird, ist aber klar: In der Konstruktion, in der digitalen Fabrikplanung und auch in der Fertigung selbst. Dass Maschinen intelligenter werden, ist ebenso klar, dies ist ja schon jetzt der Fall. Fragt sich nur, wie man diese Intelligenzen sicher nutzen kann. Diese Frage muss jedes Unternehmen für sich beantworten – nach allem, was man so hört, kann man nur sagen: Seid vorsichtig, passt auf eure Daten auf!

Und dieses Schutzbedürfnis wird auch regeln, wie man mit Anbindungen nach außen umgeht, sei es zu Dienstleistern oder Kunden.

Die technische Umsetzung, ist längst klar und wurde auch in der Halle 7 deutlich gezeigt.

Wie man etwa das Thema ‚Systemdesign‘ mit Hilfe von Partner offensiv angehen kann, zeigt Dassault Systèmes mit dem Kunden, Miele, und dem Partner, Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie: Um ein digitales Abbild einer Waschmaschine in Hardware (Mechanik), in Elektrotechnik und Software wirklich hinzubekommen, hat Dassault Systèmes seine Software-Plattform zur Verfügung gestellt, die Fraunhofer-Experten erstellten das Modell und Miele steuerte sein geballtes Wissen von Waschmaschinen und dem Waschen bei. Das Ergebnis ist eine virtuelle Maschine, die in jeglicher Hinsicht simuliert werden kann. Und das Ergebnis daraus ist ein neuer Waschvollautomat, der mit 3 statt 4 Spülgängen auskommt. Wer zuckt da mit den Schultern? Das spart Wasser und ist in wasserarmen Gegenden sehr willkommen.

Neben den großen Themen ‚Systemdesign‘ und ‚Systemsimulation‘ konnten in der Halle 7 aber auch wieder viele Detailfragen geklärt werden etwa bezüglich Hardware, Grafikkarten oder Eingabegeräten.


Mit 220000 Besuchern war die Hannover Messe erneut ein Publikumsmagnet.

Und dann gab es noch die Arena ‚für additive Fertigung‘. Das war in diesem Jahr allerdings nur ein Arenachen: Ein paar Aussteller am Gang entlang. Zur Halle 11 auf der Euromold ist da noch sehr viel Luft!

CAD.de mittendrin

Traditionell ist CAD.de am Stand von PNY vertreten, so auch in diesem Jahr. Die Besucher fanden 8 Arbeitsplätze, besetzt mit CAD.de-Moderatoren, die Fragen beantworten und gegebenenfalls spezielle Wünsche erfüllten.

Einige der Moderatoren haben auch Vorträge in PNYs kleiner Vortragsarena gehalten, wie zum Beispiel Michael Jonischkeit zum Thema 3D-Druck.


CAD.de war mit 8 Arbeitsplätzen in der Halle 7 vertreten.

Mitten in der Branche, unweit der Messestände von Dassault Systèmes, PTC und Microsoft, hat sich CAD.de sehr wohlgefühlt und ist auch nicht mehr wegzudenken. Auch nach 15 Jahren wächst das Forum noch, setzt neue Themen um, in den Foren und im Newsletter oder mit den Booklets. Hier gelingt, was anderswo gefordert wird: Die produktive Zusammenarbeit von jungen und erfahrenden Konstrukteuren und auch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen.

Dass das Hilfegesuch eines Nutzers, Markus Schneider (docsneyder), bei der Entwicklung einer Bierflaschen-Zapfanlage, über 1000 Beiträge und rund 90.000 Views erzeugte, zeigt doch, wie lebendig die Community ist. Darauf können wir die nächsten 15 Jahre aufbauen.


Verstärkte Frauenpower bei CAD.de: Jessica Galonska und Ragna Ranig, die Catia moderiert und gezeigt haben.

Nun zu einigen Produkten und Ereignissen, die uns auffielen:

Siemens begleitet die Digitalisierung der Fertigungs- und Prozessindustrie in allen Phasen der Wertschöpfungskette

Bei den künftigen Herausforderungen von Industrie 4.0 setzt Siemens auf das digitale Unternehmen. "Das "Digital Enterprise' ist für uns längst keine Vision mehr", erklärte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, auf der Pressekonferenz zur Hannover Messe am 13. April.  "Schon heute verkaufen wir wichtige Bestandteile davon an unsere Kunden." Für die digitale Zukunft bietet der Konzern in allen Tätigkeitsfeldern Produkte und Lösungen, die die Möglichkeiten der Digitalisierung – die in unterschiedlichen Industrien verschiedene Ausprägungen hat – gezielt nutzen.

Der Weg zum Digital Enterprise umfasst vier logisch aufeinander aufbauende Elemente: Digital Enterprise Software Suite, industrielle Kommunikationsnetzwerke, Sicherheit in der Automatisierung und geschäftsspezifische industrielle Services.

Die Digital Enterprise Software Suite besteht aus Softwareprodukten in der diskreten Industrie, die alle Anforderungen der industriellen Wertschöpfungskette abdecken: Ihr Rückgrat ist Teamcenter, eine Softwareplattform für kollaboratives Produktdatenmanagement. Für Design und Planung kommen Tecnomatix und NX zum Einsatz. In der realen Produktion sind Produkte wie das Manufacturing Execution System (MES) Simatic IT und das Simatic S7-Controllerportfolio weltweit bewährt.

www.siemens.com

Aucotec wurde 30

Aucotec, der bekannte Anbieter von ECAD-Software, feierte auf der Hannover Messe 2015 seinen 30. Geburtstag. Das Unternehmen wartete dazu mit rasanten Zahlen auf: Mit dem Abschluss des Geschäftsjahres am 31. März erreichte Aucotec zum fünften Mal in Folge ein Rekordergebnis*. Gut 20 Mio. € Umsatz der AG übertreffen erneut den höchsten je erreichten Betrag der Unternehmensgeschichte. Insgesamt hat Aucotec in den letzten fünf Jahren ein beeindruckendes Wachstum erzielt: Um mehr als 70 % stieg der Umsatz in diesem Zeitraum, der Auftragseingang hat sich sogar verdoppelt. Damit deutet sich bereits eine solide Basis für das nächste erfolgreiche Geschäftsjahr an. Markus Bochynek, Vorstand für den Vertriebsbereich bei Aucotec, blickt daher zuversichtlich in die Zukunft. „Wir sehen uns bestens aufgestellt“, sagte er bei der Bekanntgabe des vorläufigen Geschäftsergebnisses. Auch der weltweite Marktumsatz, der die Ergebnisse der Tochterunternehmen und Partner einrechnet, kletterte auf ein neues Hoch: Er beträgt rund 36 Mio. € und liegt damit etwa 10 % über dem Vorjahr.

„Das Fundament für diesen Erfolg liegt in den stark gewachsenen technologischen Ansprüchen unserer Kunden und in unserer Software-Plattform Engineering Base (EB), die diese Herausforderungen hervorragend adressiert. Rund 70 % des Gesamtumsatzes gehen auf das Konto dieses hochmodernen Systems“, so der Vertriebs-Vorstand.
Die Zahl der Mitarbeiter legte innerhalb der letzten fünf Jahre in Deutschland um knapp 34 % zu. Seit dem 1.1.2015 gibt es eine neue Tochtergesellschaft in Polen und zum 4.5.2015 nimmt Aucotec Schweden die Arbeit auf. „In beiden Ländern konnten wir in den letzten Jahren über unsere dortigen Partner wichtige Erfolge erzielen. Wir denken, dass wir mit der verbesserten Präsenz noch deutlich mehr bewegen können“, sagte Markus Bochynek. Bis 2020/21 will Aucotec einen Umsatz von 50 Mio. Euro pro Jahr erreichen.

www.aucotec.com

Engineering in früher Phase

Mit Eplan Preplanning lässt sich die Automatisierungsstruktur einer Maschine/Anlage im frühesten Stadium eines Projekts definieren. Beispiel: Der Import einer ersten Antriebsliste aus der Mechanik, die nur grundlegende Informationen zu den geplanten Antrieben in einem Fördersystem enthält. Mit Eplan Preplanning kann der Projekteur die aus seiner Sicht zentrale Automatisierungsstruktur der Maschine/Anlage definieren und die Antriebe in dieser Struktur positionieren. Der Automatisierer reichert im Basic Engineering die Informationen zu Sensoren und Aktoren an, bis er daraus im Detail Engineering die Schaltungsunterlagen erstellen bzw. ableiten kann.


Konstrukteur und CAD.de-Moderator Michael Jonischkeit bei einem Vortrag zum Thema 3D-Druck.

Spezifikationsdaten erfassen, auswerten, verwalten

Auch typische Abläufe in der Prozessautomation werden professionell unterstützt – beispielsweise die Definition der Feldinstrumentierung. Hier kommen bisher häufig Tools zum Einsatz, die nur unzureichend in den Engineering Prozess integriert sind – beispielsweise Excel. Mit Eplan Preplanning lassen sich die ersten groben Anforderungen bis hin zu detaillierten Spezifikationsdaten zur Auslegung von Feldgeräten sammeln, erfassen, auswerten und auf Template-Basis verwalten.
www.eplan.de

Einfluss von Materialporen beim Crash-Verhalten von Automobilbauteilen

Millionen von Automobilbauteilen werden durch Gießverfahren hergestellt, bei denen flüssige Metalllegierungen in eine Form gegossen werden und anschließend erstarren. Dabei entstehen unvermeidlich Poren, deren Ort und Größe entscheidend dazu beitragen, wie sich ein Bauteil bei einem Crash verhält – zum Beispiel faltet. Die Kenntnis über das Crash-Verhalten und das entsprechende Bauteildesign kann bei einem Unfall Menschenleben retten.

In den letzten 20 Jahren ist es zunehmend üblich, bei der Auslegung von Automobil-komponenten Computersimulationen zu verwenden. Diese Simulationen basieren in der Regel auf einem seit über 150 Jahren erfolgreichen Modell, das einen Werkstoff als homogen und kontinuierlich annimmt. Wird ein Material aber unter einem hochauflösenden Mikroskop betrachtet, lässt sich leicht erkennen, dass dies nicht der Fall ist. Werkstoffe sind meist inhomogen, bestehen aus mehreren Phasen, die darüber hinaus noch statistisch verteilt sind. Insbesondere der statistische Charakter führt dazu, dass kein Bauteil zu einem anderen identisch ist. Dies gilt ganz besonders für Poren in gegossenen Bauteilen.

Durch eine hochauflösende Computer-Tomographie, die eine Porenverteilung mit einer Auflösung von weniger als einem hundertsten Millimeter abbilden kann, entwickelten Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft ein statistisches Modell, das Ort und Größe der Gießporen beschreibt. Es ist möglich, dieses Modell mit den bisher verwendeten Simulationsverfahren zu koppeln. Nun können von Poren abhängige örtliche Streuungen der Werkstoffeigenschaften im Computer simuliert werden. Dabei spielt auch die Porengröße eine wichtige Rolle, die in üblichen Modellen nicht berücksichtigt wurde.

In einem mit der Automobil- und Gießereiindustrie durchgeführten Forschungsprojekt konnten die neuen Simulationsverfahren auf Versuchsbauteile erfolgreich angewendet werden.

CAx-Prozesskette für Sportprothesen

Sportprothesen sind enorm teuer und normalerweise nur für Spitzensportler erschwinglich. Das könnte sich in Zukunft ändern, wenn intelligente Engineering-Tools und die 3D-Drucktechnik eingesetzt werden.

Autodesk erprobt diesen Weg gerade zusammen mit der Profi-Rennradfahrerin Denise Schindler und ihren Technikern.


Denise Schindler, olympische Silbermedaillengewinnerin im Rennradfahren
bei den Paralympics 2012 in London promotete am Stand von Autodesk
die digitale Prozesskette für die Erstellung von Prothesen.


Denise Schindler verlor mit 2 Jahren bei einem Unfall mit der Straßenbahn ihren rechten Unterschenkel. Im Alter von 21 Jahren war das Feuer für den Radsport entflammt. 2011 bestritt sie ihre ersten Wettkämpfe und von da an ging es steil bergauf. Sie gewinnt diverse Europacups, wird Gesamtworldcup-Siegerin und zudem Weltmeisterin im Straßenrennen. Sportlicher Höhepunkt ihrer Karriere bisher war die Silbermedaille bei den Paralympics 2012 in London. Als Mitglied der Deutschen Para-Cycling-Mannschaft wurde Denise Schindler 2015 Bahnweltmeisterin und tritt 2016 bei den Paralympics in Rio an. Genug Erfahrung also, um das Projekt offensiv zu begleiten.

Dabei wird der Beinstumpf von D. Schindler mit einem Laserscanner erfasst. Aufgrund des so entstandenen digitalen Abbilds wird anschließend mit dem Autodesk CAD-System, Fusion 360, ein Prothesen-Aufsatz modelliert. Dieser wiederum kann mit einem 3D-Drucker hergestellt werden. Die zurzeit größte Herausforderung dabei ist, die Informationen, die Prothesentechniker mit seinen Händen erfühlt, in das digitale Modell einzubringen.

Erste Ergebnisse wurden im Rahmen einer Pressekonferenz auf der Hannover Messe 2015 gezeigt.

www.autodesk.com

Systemdesign für bessere Waschmaschinen

In Hannover zeigte Dassault Systèmes zusammen mit dem Hausgerätespezialisten Miele und dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie wie es gelingt, mit dem Ansatz des Systemdesigns Produkte zu verbessern.


Eine Waschmaschine von Miele am Stand von Dassault Systèmes als Beispiel für gelungenes Systemdesign.

Der Gütersloher Traditionskonzern Miele, der als weltweit führender Premiumanbieter seiner Branche gilt, beschreitet neue Wege durch vielseitige Produkte wie auch durch zukunftsweisende Herstellungsmethoden einschließlich einer ganzheitlich virtuellen Entwicklung. Miele setzt dabei auf die 3DEXPERIENCE Plattform von Dassault Systèmes, die alle Bereiche und Personen des Unternehmens an dem Prozess beteiligt. Wie bei einer Spirale dreht sich der Prozess um die Innovationsplattform und öffnet den Beteiligten unterschiedliche Perspektiven. Ob Marketing, Fertigung oder Vertrieb, jeder kann sich zu jedem Zeitpunkt ein Bild von dem künftigen Produkt machen und seine Ideen zur Verbesserung einbringen. Wissenschaftlich begleitet wird dieser Prozess vom Fraunhofer IPT.

„Im Rahmen unserer Kooperation mit Dassault Systèmes und Fraunhofer IPT zeigen wir, wie sich die Entwicklungswelt verändert hat und sich in Zukunft weiter verändern könnte“, sagt Dr. Eduard Sailer, Technik-Geschäftsführer, Miele & Cie. KG. Die gemeinsame Präsentation auf der Hannover Messe wie auch die weiterführenden Projektaktivitäten dienen dem Ziel, ganzheitliche Systemlösungen im Sinne umfassender 3D- und Prozessdatendarstellungen in der Produktentwicklung zur Marktreife zu bringen. „Dies hilft Hightech-Unternehmen, ihre Innovationskraft und Kundenorientierung zu stärken und kommt somit auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt zugute“, sagt Dr. Peter Ebbesmeyer vom Fraunhofer IPT.

www.3ds.com

-Karl Obermann-
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